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Medien: Im Zeichen der Buchmesse

Wer den modernen Kapitalismus verstehen will, muss das Treiben auf den Finanzmärkten studieren. Hier werden heute die großen ökonomischen Karrieren gestartet oder beendet.

Wer den modernen Kapitalismus verstehen will, muss das Treiben auf den Finanzmärkten studieren. Hier werden heute die großen ökonomischen Karrieren gestartet oder beendet. Mit seinem Radioessay „Firmenpiraten und Börsenspieler“ bringt Autor Reinhard Blomert Licht in das quirlige Dunkel der weltweiten Geldströme. Wie der internationale Finanzkapitalismus auch die hiesige Wirtschafts- und Unternehmenskultur radikal verändert hat und welche Rolle dabei Pensionsfonds, Firmenpiraten und andere Geschöpfe des Börsensumpfes spielen. Die Machtverhältnisse haben sich immer mehr von der orthodoxen Produktionswirtschaft zum Geldkapitalismus verschoben. Blomerts Essay gibt einen historischen Überblick und wagt ein paar Prognosen auf die Zukunft (Kulturradio, 16. März, 22 Uhr 04, UKW 92,4 Mhz).

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Vor genau 100 Jahren kam Samuel Beckett in Dublin zur Welt. Der berühmte Dramatiker und Romancier hat auch eine Menge Hörspiele geschrieben. „Alle, die da fallen“ hieß Becketts Radiodebüt bei der BBC. Die Geschichte einer Frau, die über eine Landstraße in der irischen Provinz wandert. Im Kopf der Drang nach einem „höheren Leben“, die Sehnsucht nach Entrückung aus dem sinnlosen Elend der Welt. Ihrer Läuterung stehen etliche geschwätzige Landsleute im Weg, die die Fußgängerin immer wieder in bodenständige Händel verstricken. Kurz nach seiner Entstehung im Jahr 1956 wurde Becketts Hörspiel auch in Deutschland produziert. Eine Preziose aus den Archiven, die zum Jubiläum noch einmal ans Licht kommt (SWR 2, 16. März, 21 Uhr 03, Kabel UKW 107,85 MHz).

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In Leipzig beginnt die Buchmesse. Die meisten mögen da noch immer an gedruckte Bücher denken, aber eine wachsende Zahl von Zeitgenossen kauft mittlerweile lieber Hörbücher. Das Radio hat auf den Trend reagiert und feiert schon zum sechsten Mal die „ARD-Radionacht der Hörbücher“. Kaum eine prominente Stimme in Deutschland, die sich nicht im Hörbuchformat verewigt hat. In Leipzig versammelt sich ein illustrer Reigen vor den Live-Mikrofonen: Schauspieler, Autoren, Produzenten. Alles über die Neuerscheinungen der Saison, etliche Hörbuch-Kostproben und reichlich Klatsch aus einer Wachstumsbranche (Kulturradio, 17. März, ab 20 Uhr 05).

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Wie ist das Alter wirklich? Unter rein materiellen Gesichtspunkten altert man heute in Deutschland noch immer paradiesisch. Früher Arbeitsschluss, sichere Rente, medizinische Totalversorgung. In dreißig Jahren wird das alles anders sein. Bevor die schlimmen Zeiten anbrechen, bieten Judith Lorentz und Sabine Wollowski noch mal eine akustische Momentaufnahme des Alterns im Paradies: „Zu jung, um alt zu sein“ heißt ihr Feature. Intensive Gespräche mit deutschen Ruheständlern über Verluste und späte Anfänge, Abschiede und verbleibende Leidenschaften (Deutschlandradio Kultur, 18. März, 18 Uhr 05, UKW 89,6 MHz).

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Wer zur Fangemeinde des Arthur Conan Doyle gehört, sollte „Der Teufelsfuß“ nicht verpassen. Sherlock Holmes und Dr. Watson fahren nach Cornwall in die Sommerfrische. Obwohl Holmes dringend Erholung braucht, lässt er sich in eine dunkle Geschichte verwickeln. Im Nachbardorf kommt eine Frau ums Leben, ihre beiden Brüder verfallen dem Wahnsinn. Holmes sammelt Indizien und bald haben ein paar Leute guten Grund, seinen messerscharfen Verstand zu fürchten (Deutschlandradio Kultur, 19. März, 15 Uhr 05).

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