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Medien: In Schwarz: Engelke nimmt Abschied

Wenn eine Sendung mit 2,5 Millionen Zuschauern gestartet ist und in der letzten Ausgabe noch 990 000 erreicht, dann sind Erwartungen enttäuscht worden. Bei „Anke Late Night“ trifft das zu.

Wenn eine Sendung mit 2,5 Millionen Zuschauern gestartet ist und in der letzten Ausgabe noch 990 000 erreicht, dann sind Erwartungen enttäuscht worden. Bei „Anke Late Night“ trifft das zu. Am Donnerstag ist die Sat-1-Sendung nach nur fünf Monaten in die Fernsehgeschichte eingegangen, als kleine Fußnote. Die bei aller aufgeschminkten Fröhlichkeit enttäuschte Comedienne sagte einen selbstironischen Satz: „Man soll ja aufhören, wenn es am schönsten ist – aber wir hatten nach der ersten Sendung nicht den Mut.“

Das Finale bot eine Mischung aus Resterampe und Bekennertum. Ein paar Stücke aus der Kulisse wurden versteigert, Engelke zeigte Filme, die nie gesendet werden sollten, Stefan Raab lief durchs Studio, klaute einen Hammer, der von Barbara Schöneberger wieder zurückgeholt wurde. Die Schöneberger saß da schon mit Alice Schwarzer auf der Couch. Alle drei, Engelke, Schöneberger, Schwarzer, waren in Schwarz gekleidet. Die „Emma“-Herausgeberin ritt nochmals auf der These herum, dass das Scheitern von „Anke Late Night“ mit dem Anti-Feminismus der Kritiker zu begründen sei. Dann nahm sie ihre Halsketten ab und gab sie wie Gebetsketten an Schöneberger und Engelke weiter. Danach war Schluss.

Dem Sender Sat 1 sitzt der Schrecken tief in den Gliedern. „Wir denken momentan über eine neue Late Night nicht nach“, sagte Sprecherin Kristina Faßler. Eine kreative Pause soll es für Anke Engelke nicht geben, „Ladykracher“ wird fortgesetzt. Ein Großteil der 60 Beschäftigten der Sendung soll zu anderen Projekten der Kölner Produktionsfirma Brainpool wechseln, die auch Stefan Raabs „TV total“ bei Pro 7 produziert.

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