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Medien: Info-Offensive

Bei Mainzer Tagen der Fernsehkritik kündigt das ZDF „Thementage“ an

ZDF-Intendant Markus Schächter hat zur Eröffnung der „Mainzer Tage der Fernsehkritik“ eine Informations-Offensive seines Senders angekündigt. „Das ZDF wird seinen Informationsteil zur stärksten Programmsäule ausbauen“, sagte Schächter am Montag in Mainz. Schon jetzt würde sein Sender qualitativer und quantitativer Marktführer im Info-Segment sein, dieses Profil solle aber noch zusätzlich geschärft werden.

Ab Herbst werden an so genannten „Thementagen“ einzelne Schwerpunktthemen wie Rente oder Arbeitslosigkeit den gesamten Tag über in allen Sendungen entsprechend des jeweiligen Formats behandelt. Außerdem will das ZDF noch stärker auf seine Autoren setzen. Sie sollen die Möglichkeit erhalten, bei Reportagen und Dokumentationen noch „mehr Handschrift“ zu zeigen, so Schächter. Zudem kündigte der ZDF-Intendant an, die strenge Trennung von Formaten wie politischen Talkshows oder Nachrichten aufzulösen und stärker auf eine Mischung der verschiedenen Elemente zu setzen.

Schächter nutzte für seine Ankündigungen den thematischen Rahmen, unter den die „37. Mainzer Tage der Fernsehkritik“ gestellt sind: Journalisten, Wissenschaftler und Politiker diskutieren dieses Jahr die Frage „Info ohne –tainment?“ Moderator Christian Sievers („heute Mittag“) stellte zur Eröffnung die These auf, dass im Fernsehen wieder stärker auf eine Trennung von Information und Unterhaltung gesetzt werde. Dem widersprach ARD-Programmdirektor Günter Struve in der anschließenden Podiumsdiskussion entschieden. Allein die Tatsache, dass das ZDF seine Polit-Talkshow „Berlin Mitte“ als Informationssendung deklariere, während die ARD „Sabine Christiansen“ als Unterhaltungsformat werte, zeige doch, wie wenig trennscharf der Informationsbegriff nach wie vor sei. Die „Mainzer Tage der Fernsehkritik“ gehen am Dienstagnachmittag zu Ende.

Hannah Pilarczyk

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