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Internet-Rechte: Bundesgerichtshof entscheidet über Hartplatzhelden

Seit 2007 streiten der Württembergische Fußballverband und die Internet-Plattform Hartplatzhelden über die Videorechte an den Amateurfußball-Begegnungen. Im Oktober hat nun der BGH das letzte Wort.

Immerhin, die ideellen Unterstützer sind ihnen geblieben. Miroslav Klose freut sich weiter über „geile Tore auf Deutschlands Nebenplätzen“, Marcel Reif findet im Amateurfußball nach wie vor das Ursprüngliche, das er im Profifußball oft vermisst, und Günther Jauch hält der Internetplattform Hartplatzhelden.de als Juror für das Tor des Jahres die Treue. Doch ansonsten ist es ruhig geworden im Kreisklassen-Youtube aus Deutschland, auf das Fans des Amateurfußballs die Filme von ihren Lieblingsvereinen hochladen, um so ihre Freude am Sport zu teilen. „Während in der Hochphase nach der Gründung des Portals im Jahr 2006 bis zu zwanzig neue Videos täglich hochgeladen wurden, sind es nun nur noch ein oder zwei neue Ausschnitte“, erzählt Oliver Fritsch, Gründer des Portals.

Das hat weniger mit nachlassendem Engagement der Hartplatzhelden-Nutzer zu tun, sondern vor allem mit der rechtlichen Situation. 2007 klagte der Württembergische Fußballverband (WFV) gegen das Portal, weil er in dem Angebot einen Verstoß gegen das Wettbewerbsrecht sah. Die Begegnungen würden vom Verband organisiert, der auch die Schiedsrichter zur Verfügung stellt, darum dürfte auch nur der Verband die Filmrechte an den Spielen vermarkten, argumentierte der WFW. Fritsch und seine beiden Mitgründer verloren sowohl vor dem Landgericht als auch dem Oberlandesgericht Stuttgart – das eine Revision vor dem Bundesgerichtshof (BGH) ausdrücklich zuließ. Die Angelegenheit sei von grundsätzlicher Bedeutung, weil alle bisherigen Entscheidungen zum Profisport und nicht zum Amateurfußball gefällt worden seien. Im Herbst nun ist es so weit. Der BGH in Karlsruhe wird sich am 28. Oktober mit Hartplatzhelden.de, dem WFW und nicht zuletzt mit der Frage beschäftigen, wem denn nun die Rechte an den Amateurfilmen von den Amateurspielen gehören.

Am Sonntag hatte Oliver Fritsch, der Sportjournalist und Trainer des SV Blankenese, ein anderes Problem. Das Spiel gegen den FC Elmshorn verlor seine Mannschaft, die ohnehin schon schlecht in die neue Saison gestartet war. Kurt Sagatz

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