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Kampagne: Chance auf mildernde Umstände

Die Macher des grundgesetzwidrigen Internet-Portals kreuz.net sollen sich stellen. Dass Portal verbreitete immer wieder scharfe Polemik, unter anderem gegen Homosexuelle und Protestanten.

Die Aktion „Stoppt kreuz.net“ hat die „Macher und Zuträger“ des derzeit abgeschalteten Internetportals aufgerufen, sich ihrem Bischof oder der Polizei zu stellen. „Nur so werden sie im Gerichtsverfahren mildernde Umstände bekommen“, erklärte der Leiter des Bruno Gmünder Verlags, Tino Henn, am Montag in Berlin. Spätestens jetzt zeige sich, dass sich die Kampagne gegen kreuz.net bewährt habe.

kreuz.net ist seit Sonntagmorgen vom Netz. Beim Bundesamt für Verfassungsschutz wird das Internetportal als grundgesetzwidrig eingestuft. Dass Portal verbreitete immer wieder scharfe Polemik gegen Homosexuelle, Protestanten, die im Bundestag vertretenen Parteien, deutschsprachige Medien und katholische Theologen und Bischöfe. Auch antisemitische Äußerungen wurden publiziert. Gegen die anonymen Betreiber des Internetportals ermittelt zudem die Staatsanwaltschaft Berlin wegen Volksverhetzung.

Der Bruno Gmünder Verlag ist ein Berliner Verlag, der Medien für schwule Männer produziert. Zusammen mit dem Theologen und Buchautoren David Berger hatte er die Kampagne „Stoppt kreuz.net“ gestartet und ein „Kopfgeld“ für Informationen über Betreiber der Seite ausgeschrieben. Der Kampagne sei es gelungen, der Öffentlichkeit die Gefährlichkeit dieser Hassseite zu vermitteln und dazu beizutragen, dass die kriminalpolizeilichen Ermittlungen jetzt auf Hochtouren laufen, betonte Henn weiter. Den Machern und Zuträgern scheine es inzwischen zu riskant, weiterhin aus der Anonymität gegen Homosexuelle, Juden, Politiker, weltoffene Katholiken und Journalisten zu hetzen.

Die Erzdiözese Wien hatte am Sonntag erklärt, sollten sich kirchliche Mitarbeiter als Autoren oder Verantwortliche von „kreuz.net“ herausstellen, hätten sie „mit ernsthaften dienstrechtlichen Konsequenzen zu rechnen“. Nach Angaben des Koordinators der Initiative „Stoppt kreuz.net“, David Berger, sollen drei Personen aus Österreich an „kreuz.net“ mitwirken; davon sollen zwei Priester „in Amt und Würden“ sein. KNA/Tsp

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