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Kartellamt: Verkauf der "Berliner Zeitung" genehmigt

Das Bundeskartellamt hat die Übernahme der "Berliner Zeitung" genehmigt. Die Investorengruppe Veronis Suhler Stevenson International (VSS) und Mecom kann damit den Berliner Verlag wie geplant kaufen.

Bonn/Berlin - Der Zusammenschluss führe nicht zur Begründung oder Verstärkung marktbeherrschender Stellungen, teilte das Kartellamt am Freitag in Bonn mit. Von dem Zusammenschluss betroffen sind aus wettbewerbsrechtlicher Sicht die Lesermärkte für Abonnement-Tageszeitungen, Straßenverkaufszeitungen und Stadtmagazine sowie der Anzeigenmarkt für Zeitungen im Raum Berlin.

Veronis Suhler Stevenson International (VSS) und David Montgomerys Finanzfirma Mecom können damit den Berliner Verlag wie geplant kaufen. Ende Oktober hatte die Stuttgarter Verlagsgruppe Holtzbrinck den Verlag («Berliner Zeitung», «Kurier») an die Gruppe veräußert, was für Schlagzeilen sorgte: Bisher wurden deutsche Zeitungen vor allem unter Verlagshäusern verkauft. Kritiker hatten befürchtet, Arbeitsplätze und journalistische Qualität blieben auf der Strecke.

Weder VSS noch Mecom seien direkt oder indirekt über Unternehmensbeteiligungen auf den relevanten Märkten tätig, erklärte Kartellamtspräsident Ulf Böge. Auch bestünden keine Rückkaufrechte oder Ähnliches zu Gunsten von Holtzbrinck, so dass das Fusionsvorhaben habe freigegeben werden können.

Vor der Entscheidung hatte Böge gesagt, dass es bei den Prüfungen der Wettbewerbsbehörde unwesentlich sei, ob es sich bei Käufern um ausländische Investoren handele. Diesbezügliche Vorbehalte seien «geradezu unverständlich angesichts des Status Deutschlands als Exportweltmeister». Gerade deutsche Medienunternehmen hätten sich auch stark im Ausland engagiert.

Die «Berliner Zeitung» hatte sich heftig gegen die Investorengruppe gewehrt und Anspielungen auf «Heuschrecken» ins Blatt genommen. Die Zeitung gilt als journalistisches Schwergewicht in der Hauptstadt. Die Auflage von mehr als 180.000 Exemplaren wird vor allem im Osten Berlins verkauft - mit wachsender Leserzahl auch im Westen der Metropole. (tso/dpa)

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