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"Bild" verklagt "Focus Online". Der Konkurrent soll systematisch Inhalte von "Bildplus" abgeschrieben haben.

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Klage beim Landgericht Köln: "Bild" wirft "Focus Online" Abschreiben vor

"Bild" klagt gegen "Focus Online". Der Vorwurf: Die Newsseite des Magazins aus dem Burda-Verlag schreibe systematisch Meldungen von "Bildplus" ab.

Die Nummer Eins der Online-Reichweitenstatistik (Agof) klagt gegen die Nummer Zwei: "Bild" hat beim Landgericht Köln eine wettbewerbs- und urheberrechtliche Klage gegen "Focus Online" eingereicht, wie Axel Springer am Dienstag mitteilte. Der Vorwurf lautet "Bild" zufolge: Focus Online schreibe systematisch exklusive Bezahl-Inhalte von "Bildplus" ab und mache sie zum Teil des eigenen Geschäftsmodells , das Journalismus reichweitenorientiert vermarkte.

Grundlage der Klage sei die gezielte Behinderung des Geschäftsmodells von "Bildplus" sowie eine Verletzung des Datenbankrechts, heißt es in der Mitteilung weiter. "Bild" hatte den kostenpflichtigen "Bildplus"-Bereich im Jahr 2013 eingeführt, um mit "exklusiven Geschichten, besonderen Interviews, Hintergründen und einzigartigen Fotos" zusätzliche Einnahmen zu erzielen.

Nach Angaben von Axel Springer hat "Bild" über mehrere Monate sämtliche "Bildplus"-Artikel und deren exklusive Inhalte mit den kostenlosen Inhalten von "Focus Online" abgeglichen, nachdem immer wieder Einzelfälle aufgefallen seien. Dabei sei festgestellt worde, dass "Focus Online" systematisch und oft schon unmittelbar nach der Erstveröffentlichung die exklusiven "Bildplus"- Geschichten auf der eigenen Homepage verwerte. Mit der Klage verlangt "Bild" Unterlassung, Auskunft und Schadensersatzfeststellung.

"Das Wertvollste, was wir haben"

„Für uns geht es hier um das Wertvollste, was wir als journalistische Marke haben: unsere mit eigenen Ressourcen recherchierten Inhalte. Leider mussten wir feststellen, dass ,Focus Online' systematisch vorgeht und unsere exklusiven Geschichten stiehlt und verwertet, um auf diese Weise kostengünstig, ohne jedes redaktionelle Investment, die eigene Reichweite zu erhöhen", sagte Julian Reichelt, Chefredakteur "Bild Digital" zu der Klage.

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