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Medien: Kölscher Poker

An der Champions-League zeigt RTL kein Interesse – noch nicht

Wird es bald keine ChampionsLeague mehr im deutschen Fernsehen geben? Das Interesse der Sender für die Übertragungsrechte von der Saison 2003/2004 an jedenfalls fehlt. ARD, ZDF, und Sat 1 winken ab: „Wir werden ganz sicher nicht mitbieten“, sagt ARD-Sportkoordinator Hagen Boßdorf. Doch der Kandidat, mit dem eigentlich alle gerechnet hatten, hüllt sich in Schweigen: „Kein Kommentar“, heißt es aus der Kölner RTL-Zentrale seit Tagen. Auch am gestrigen Freitag, dem Tag der Bewerbungsfrist, wurde an der Smalltalk-Strategie beim bisherigen Rechte-Inhaber festgehalten. Ein Angebot wurde nicht abgegeben. Was viele deswegen als ein Zeichen des Ausstiegs deuten, ist in Wahrheit Kalkül. Das Deutsche Sport-Fernsehen (DSF) will weiter gerne in der Champions-League mitmischen, doch beim DSF werden die finanziellen Mittel nur für die Zweitverwertung im Free-TV reichen. Auch der Rechte-Inhaber fürs Pay–TV, Premiere, will weiter am Ball bleiben und hat ein Angebot abgegeben. Doch für die Livespiele im Free-TV hängt alles von RTL ab. Die Kölner pokern. Sie warten auf einen deutlich günstigeren Preis, und sie wissen jetzt, dass ihnen die übrigen Sender von ARD bis ZDF diese Pokerpartie nicht verderben wollen. Insider glauben, dass RTL-Informationsdirektor Hans Mahr höchstens die Hälfte der bisher angeblich 60 Millionen Euro pro Saison zahlen will. Wegen einer Modus-Änderung wird es weniger Spiele im Wettbewerb geben. Auch das müsste den Preis für RTL drücken. bart

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