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Im Hamburger Hauptquartier des "Spiegels" liegen - nicht zum ersten Mal - etliche Nerven blank.

© picture alliance / dpa

Konflikt zwischen Print und Online beim "Spiegel": Einer muss bezahlen

"Der Spiegel" sucht mit Paid Content nach weiteren Erlösen - und macht Paid Content zur Führungsfrage.

Also sprach die „Spiegel“-Kommunikation: „Insgesamt wurde die Marke ,Spiegel’ noch nie von so vielen Menschen genutzt.“ Das gedruckte Heft und „Spiegel Online“ würden jede Woche über 13 Millionen Menschen auf Papier, im Internet und mobil erreichen. Beeindruckende Zahlen, warum aber will im Hamburger Hauptquartier keiner darüber jubeln?

Natürlich bedeutet Reichweite nicht Umsatz und schon gar nicht Gewinn, Reichweite steht für publizistischen Erfolg. Der ist da, wo aber bleiben die Einnahmen? In der sehr eigenen „Spiegel“-Welt wird diese alle Bereiche angehende Kernfrage aktuell auf einen Mikrokosmos reduziert: Ist „Spiegel Plus“ ein Flop, und weil es ein Flop ist, muss „Spiegel Online“-Chefredakteur Florian Harms dann nicht gehen? In diesem mit LaterPay betriebenen Bezahlmodell werden Artikel des Magazins und der Website mittels „Spiegel Online“ zum Verkauf angeboten. Zahlen gibt der Verlag nicht heraus, berauschend allerdings sollen sie nicht sein. „Spiegel“-Kommunikatorin Anja zum Hingst sagte dem Tagesspiegel, „parallel arbeiten wir – wie angekündigt – daran, demnächst weitere Modelle anbieten zu können, zum Beispiel digitale Abo-Modelle. Dafür werden wir alternative Bezahlsysteme benötigen.“ „Spiegel Plus“, ein Versuchsballon.

Paid Content ja, aber welcher?

Der dahinterstehende Konflikt zwischen der SpOn-Redaktion und der Magazin-Truppe ist nicht gelöst. Was macht den Paid Content der Marke „Spiegel“ verkaufsträchtig? Mehr Beiträge aus dem Heft und damit aus der Print-Redaktion, qualitativ ansprechendere Beiträge aus dem Online-Sektor? Das ist eine Richtungsentscheidung, die SpOn-Chef Florian Harms und „Spiegel“-Chefredakteur Klaus Brinkbäumer betrifft. Die Betriebsversammlung bei „Spiegel Online“ vermittelte laut Teilnehmern den Eindruck, dass sich mit Harms mittlerweile eine Führungsfrage verbindet. Bald ist Gesellschafterversammlung. Joachim Huber

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