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Krimi: Die Story ist der Star

Die US-Serie „Criminal Intent“ auf Vox geht in die achte Staffel – mit Hollywood-Star Jeff Goldblum

Die US-Krimi-Serie „Criminal Intent“, ein „Law & Order“-Spin-Off, hat keine coolen Helden, die flotte Sprüche machen und auch schon mal aus allen Rohren feuern wie etwa die Kollegen von „Navy CIS“. „Criminal Intent“ hat keine exzessive Bildsprache der MTV-Schule, wie die verschiedenen „CSI“-Formate, und auch keine mit der Handkamera möglichst authentisch reproduzierte Gewalt, wie bei „The Shield“. Tatsächlich hat „Criminal Intent“ zuallererst seine Geschichten. Was keine Armut der Möglichkeiten bedeutet, sondern schlichtweg Programm ist. So wird der geistige Vater aller „Law & Order“-Formate, Dick Wolf, nicht müde zu betonen, dass den Kern der Serie nicht die Schauspieler, sondern die Stories ausmachten. Und die bieten in den üblichen rund 44 Minuten Dramen von einer solchen Dichte und Schwere, dass es bisweilen nur schwer zu ertragen ist. Eine Dichte, die den Ehrgeiz auch von Hollywoodstars anstachelt. So gehört ab der achten Staffel, die in der vergangenen Woche startete, Jeff Goldblum („Independence Day“) zum Ermittlerteam des Major Case Squad, der Abteilung für Schwerverbrechen. Jeff Goldblum hat heute seinen ersten Einsatz in der Serie. Er spielt Detective Zack Nichols und ersetzt Chris Noth alias Detective Mike Logan.

„Ich bin ein Abenteurer und suche stets nach den interessantesten Stoffen, die sich finden lassen. ‚Criminal Intent’ hat brillante Autoren, deshalb habe ich mich für diese Serie entschieden“, sagte Jeff Goldblum. Er unterrichte selbst Schauspielklassen und sage seinen Schülern immer wieder, „dass es wichtig ist, kontinuierlich zu arbeiten“. Eine Serie wie „Criminal Intent“ biete ihm das. Welche emotionale Wucht nahezu jede Episode erzeugt, das lässt sich am Schicksal des zweiten männlichen Ermittlers ablesen. Vincent D''Onofrio, als Detective Robert Goren seit Beginn an Bord, erlitt während der Dreharbeiten zur vierten Staffel zweimal einen Zusammenbruch am Set. Um D''Onofrio (der 2010 aussteigen wird) zu entlasten, installierte man ein zweites Ermittlerteam mit Chris Noth, der im 14-tägigen Wechsel mit Partnerin Megan Wheeler (Julianne Nicholson) zum Einsatz kam. Und nun Goldblum. Der weiß, dass auf Zack Nichols kein leichter Job wartet. „Es ist mein Kollege Vincent D''Onofrio, der die Latte sehr hoch gelegt hat.“ Wohl ein Grund, warum Goldblums Part anders angelegt ist als der von D''Onofrio oder Noth. So ist Zack Nichols Sohn eines Therapeuten-Paares und sollte Arzt werden, entschied sich aber für den Polizeidienst. Jeff Goldblum sieht sein Alter Ego als einen „intuitiven Menschen, der sich durch Spontaneität und Humor auszeichnet und schon mal Klavier spielt.“ Humor war kaum ein Kennzeichen der Serie; nun soll der Ton durch Goldblum heller werden. Dass der Schauspieler von Humor eine Menge versteht, davon konnten sich US-Zuschauer in der Show „The Colbert Report“ Ende Juni überzeugen, als der 56-Jährige die Falschmeldung seines eigenes Todes „bestätigte“ und eine Grabrede hielt. Dick Wolf ist überzeugt, „dass Jeffs Ausstrahlung der Serie eine neue Dimension hinzufügen wird.“

„Criminal Intent – Verbrechen im Visier“, Vox, Mittwoch, 20 Uhr 15

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