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KRITISCH gesehen: Ehrgeizig

Die auf 20 Uhr verschobenen "Sat 1 Nachrichten" mit Redaktionsleiter Peter Limbourg als "Anchorman" sind anschaubar gestartet. Halligalli-Amüsement fehlt.

Sat 1 Nachrichten. Erster Eindruck: mit „RTL aktuell“ auf Augenhöhe; zweiter Eindruck; „heute“ nur wenig überzeugender; dritter Eindruck: die „Tagesschau“ ist nicht um Lichtjahre entfernt. Die auf 20 Uhr verschobenen „Sat 1 Nachrichten“ mit Redaktionsleiter Peter Limbourg als „Anchorman“ sind anschaubar gestartet. Der Aufmacher behandelt wie die Konkurrenz die Talfahrt an den Börsen. Im Ton seriös wird der „Einbruch“ zusammengefasst, eine Schalte zum Wirtschaftsfachmann Dietmar Deffner soll den Anleger beruhigen: Das Geld der Deutschen ist sicher. Überhaupt verlässt die ehrgeizige Sendung ein ums andre Mal das Studio und rückt mit Korrespontenbeiträgen und Interviews die Schauplätze nahe an den Zuschauer heran. Kanzlerin Merkel wird in Israel befragt, eine Umfrage signalisiert, dass die Deutschen eine besondere Verantwortung für den jüdischen Staat nicht eben umtreibt. Der Nachrichtenblock – irritierend unterlegt mit Börsen-Laufband – listet weitere News auf. Hier kommt es zur einzigen Fehleinschätzung: Die Vorgänge in Tibet/China werden peinlich unterspielt, die Frage nach einem Olympia-Boykott nicht gestellt. Warum Baustellen auf deutschen Autobahnen breiten Raum einnehmen, wird sich die Limbourg-Mannschaft selbst beantworten müssen. Halligalli-Amüsement fehlt. Nach knapp 13 Minuten ist Schluss. Zeit für die Werbung. Joachim Huber

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