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Medien: "Literarisches Quartett": Das Schweigen - Man gibt keine Interviews mehr und macht weiter

Das "Literarische Quartett" mit Marcel Reich-Ranicki, Hellmuth Karasek und Sigird Löffler besteht weiter, einstweilen. Zumindest die nächste Sendung am 18.

Das "Literarische Quartett" mit Marcel Reich-Ranicki, Hellmuth Karasek und Sigird Löffler besteht weiter, einstweilen. Zumindest die nächste Sendung am 18. August wird "auf jeden Fall stattfinden", sagt Hellmuth Karasek, der auch Mitherausgeber des Tagesspiegel ist. Laut Karasek haben die drei ständigen Teilnehmer des "Quartetts" außerdem einen Waffenstillstand an der zuletzt recht lebhaften Interviewfront vereinbart: "Wir haben uns alle dazu verpflichtet, nichts mehr zu sagen."

Die beliebteste Literatursendung der deutschen Fernsehgeschichte stand wegen eines heftigen Streits zwischen Reich-Ranicki und Löffler tagelang am Rande des Abbruchs. Der Kritiker und die Kritikerin waren sich vor den Kameras über "Gefährliche Geliebte" in die Haare geraten, einen Roman des Japaners Haruki Murakami, der detailverliebte erotische Szenen enthält.

Löffler sei, was erotische Literatur angehe, eine "Gouverante", sagte Hellmuth Karasek zuletzt in einem Gespräch mit dem "Stern". Trotzdem hatte Karasek die Vermutung geäußert, dass Reich-Ranicki öffentliche "Worte des Bedauerns" finden werde - der 80-jährige Doyen der deutschen Literaturkritik hatte seine Widersacherin in einem Interview der "Bunten" unter anderem als "niederträchtiges Weib" bezeichnet, das er "nicht ertragen" könne. Der Kritiker bestritt die Äußerungen, die Illustrierte stellte daraufhin eine unredigierte Mitschrift des Interviews ins Internet. Aus der Redaktion des "Quartetts" wurde bestätigt, dass Reich-Ranicki inzwischen zu einer "versöhnlichen Geste" bereit sei.

mrt

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