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Der Film "Cloud Atlas" mit Tom Hanks und Halle Berry wurden mit Mitteln des Medienboards Berlin-Brandenburg produziert.

© dpa

Lohnende Investitionen: Medienboard Berlin-Brandenburg zieht Bilanz 2012

Das müssen andere Branchen erst einmal vormachen: Jeder Euro, den das Medienboard Berlin-Brandenburg 2012 unter anderem in Film- und Fernsehproduktionen investiert hat, löste Folgeinvestitionen in vierfacher Höhe aus. Allerdings muss in der Region auch ein gewichtiger Standortnachteil ausgeglichen werden.

Die Hauptstadt muss sparen, sogar kräftig als Folge der neuen und fast 180 000 kleineren Bevölkerungszahl. Aber dort, wo Zukunft zu machen ist, soll weiter investiert werden. Björn Böhning, Chef der Berliner Senatskanzlei, kündigte an, dass der Anteil der Hauptstadt am Etat des Medienboards Berlin-Brandenburg ungekürzt bleibe. Das sind fast elf Millionen Euro jährlich. Da will Brandenburg nicht zurückstehen. Auch hier bleibe die Jahressumme von fast acht Millionen Euro unangetastet, sagte Henning Heidemanns, Wirtschaftsstaatssekretär in Potsdam.

Böhning als Vorsitzender und sein Stellvertreter Heidemanns bilden den Aufsichtsrat des Medienboards, für den am Mittwoch in Berlin die Bilanz 2012 präsentiert wurde. Der größte Stolz in diesem Zahlenwerk ist stets der sogenannte Regionaleffekt, der besagt, was durch die eingebrachte Summe an Folgeinvestitionen ausgelöst wurde. 2012 also haben 28,8 Millionen Fördermittel der beiden Länder und der beteiligten Sender für 359 Film- und Standortprojekte 99 Millionen Euro Umsatz ausgelöst. Das entspricht einem Regionaleffekt von 343 Prozent für die Bereiche der Kreativwirtschaft, aber auch für Tourismus, Handwerk und Dienstleister.

Auf der Habenseite steht auch, dass deutsche und internationale Filme am häufigsten in der Hauptstadtregion gedreht wurden, jährlich 1107 Drehtage nur für vom Medienboard geförderte Filme, inklusive Fernsehen schlagen sogar mehr als 4000 Drehtage im vergangenen Jahr zu Buche. Dazu gehört auch, worauf Kirsten Niehuus, Geschäftsführerin Filmförderung, hinwies, dass der Standort die ganze Bandbreite des Filmemachens abbilde.

Natürlich ist Berlin-Brandenburg auch TV-Business, natürlich muss der Nachteil, dass mit dem Rundfunk Berlin-Brandenburg nur ein kleinerer Sender hier seinen Sitz hat, stets ausgeglichen werden, wenn Studios und andere Produktionseinheiten relevante Umsätze machen sollen. Erstmals fördert der Medienboard in diesem Jahr „Piloten“ im fiktionalen wie dokumentarischen Serienbereich. 500 000 Euro stehen zur Verfügung, im Juli fallen erste Förderentscheidungen, sagte Elmar Giglinger, Geschäftsführer Standortmarketing. Zehn Anträge lägen vor.

In Berlin boomt vor allem die Digitalbranche

Was in der Hauptstadtregion boomt, das ist die Digitalbranche. Hier sei das digitale Zentrum Deutschlands, schwärmte Giglinger, und er war kurz davor, die Region zu „Europas Silicon Valley“ auszurufen. Vor allem drei Faktoren machten den Standort so anziehend für Start-ups und Gesamtbranche: das kreative Umfeld, die Infrastruktur, das allgemeine Preis-Leistungs-Verhältnis. Joachim Huber

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