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Lustig und listig: „Blond bringt nix“: Ein Film mit vier Frauen und einem Mann

Was erst nach einer frauenaffinen Gefühlsduselei aussieht, ist ein gelungener Film über Träume und Wege zum Glück.

Grau ist die „Platte“, grau ist der Alltag von Lotti, Elma, Natalie. Ein Kind, kein Mann, kein Geld, jede Menge Träume. Marion hat einen Mann, der sie schlägt. Sie sind Kassiererinnen, Bedienungen, Putzfrauen, Tagesmütter, aller Leben steckt fest. Und dann zieht Jakob in die Siedlung ein. Er arbeitet als Platzwart, aus der Fußballerkarriere wurde nichts, da war die Frau auch schon weg. Ein alleinerziehender Vater braucht Hilfe in allen Lebenslagen, da sind sich alle Frauen einig. Nicht einig sind sie sich darin, wer dem Mann wie am besten helfen kann.

Die Ausgangslage, die Autorin Annette Simon nach dem Roman „Blondinenträume“ skizziert, setzt „Blond bringt nix“ unter Strom. Kommt die frauenaffine Gefühlduselei, das Sozialmiefdrama, der Film zur Frauenquotendebatte?

Das Drehbuch, die Regie von Isabel Kleefeld, das Ensemble mit der herausragenden Katrin Sass (Lotti), mit Kathi Angerer (Elma), Amelie Kiefer (Natalie), Catalina Navarno Kurner (Marion) und Wotan Wilke Möhring (Jakob), sie sind gewitzter, ehrgeiziger, sie nehmen den Spruch „Blond bringt nix“ so ernst wie nötig, wenn Frauen und Männer vom Glück mehr als nur den Schatten sehen möchten. Der Film will nicht größer sein als die Figuren aus der Vorstadt, überraschend wird die Geschichte von Frauen auf der Suche variiert, bei der der Mann nur vermeintlich der Fixpunkt ist. Lotti & die Frauen und Jakob finden ihre Wege und Auswege, da kitscht der Film dann doch. Aber erst am Schluss. Joachim Huber

„Blond bringt nix“, ARD, 20 Uhr 15

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