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Medien: Mach Dir Dein „Bild“ von Afrika

Chefredakteur für einen Tag: Bob Geldof

Seit dem Biafra-Krieg in den späten 60er Jahren hat die „Bild“-Zeitung vermutlich kein sterbendes afrikanisches Kind mehr auf dem Titel gehabt. Damals war das noch neu. Am Donnerstag hat die Boulevardredaktion den irischen Popstar und Afrika-Lobbyisten Bob Geldof für einen Tag zum Chefredakteur des Blattes gemacht. Am Freitag erschien „Bild“ mit der Schlagzeile: „Schluss damit! Jetzt!“. Das Aufgebot an Prominenz ist beeindruckend: Von Angela Merkel, die sich von Bob Geldof hat interviewen lassen, bis zu George Cloony, der über die Massaker in der westsudanesischen Provinz Darfur schreibt, ist alles vertreten.

Die meisten Texte sind sehr persönlich angelegt, entsprechend viel Betroffenheitsprosa ist zusammengekommen. Zum Beispiel beim Schauspieler Matt Damon: „Als ich das erste Mal hörte, dass in Afrika alle 15 Sekunden ein Kind aus Mangel an sauberem Wasser stirbt, war ich fassungslos. Dann wurde ich wütend.“ Selbst der amerikanische Präsident George W. Bush ist mit einem Namensbeitrag vertreten. Da geht es um den Kampf gegen Aids, den die USA tatsächlich mit viel Geld führen. Direkt darunter kommt sein Vorgänger Bill Clinton zu Wort. Und im Sportteil ist das afrikanische Traum-Fußballteam zu sehen, samt hoffnungsvollem Nachwuchs. Da auf der letzten Seite festgestellt wird, es sei „out“, wegzusehen, freuen wir uns darauf, dass „Bild“ künftig regelmäßig aus Afrika berichtet. Oder doch nicht? deh

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