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Medien: „Marquez ist bei uns Beckenbauer“

An die Schmach von 1986 erinnert sich Alberto Lati mit Grausen: Auf einem kleinen Fernseher, den er unter der Schulbank versteckte, musste der damals Achtjährige mitansehen, wie die Deutschen den Gastgeber Mexiko eiskalt durch Elfmeter aus dem WM-Viertelfinale schossen. Nachtragend ist der Sportreporter, der seit über einem Jahr als Deutschlandkorrespondent des größten mexikanischen Fernsehsenders „Televisa“ in München lebt, aber nicht: Er hält die WM 2006 für eine gute Gelegenheit, der Welt zu zeigen, dass „die Deutschen nicht nur große Organisatoren sind, sondern auch warmherzig und freundlich sein können“.

An die Schmach von 1986 erinnert sich Alberto Lati mit Grausen: Auf einem kleinen Fernseher, den er unter der Schulbank versteckte, musste der damals Achtjährige mitansehen, wie die Deutschen den Gastgeber Mexiko eiskalt durch Elfmeter aus dem WM-Viertelfinale schossen. Nachtragend ist der Sportreporter, der seit über einem Jahr als Deutschlandkorrespondent des größten mexikanischen Fernsehsenders „Televisa“ in München lebt, aber nicht: Er hält die WM 2006 für eine gute Gelegenheit, der Welt zu zeigen, dass „die Deutschen nicht nur große Organisatoren sind, sondern auch warmherzig und freundlich sein können“.

Das Arbeiten zwischen zwei Kulturen findet der Mann aus Mexiko City, der bereits im Alter von 17 Jahren bei „Televisa“ anfing, „nicht einfach“; so muss er ziemlich häufig Kompromisse finden zwischen lateinamerikanischer Improvisationslust und der Tatsache, dass in Deutschland meist „kein Platz für Dinge ist, die nicht von Anfang an im Skript stehen“. Seine eigene Arbeitsweise musste Lati notgedrungen deutschen Verhältnissen anpassen, nach 14 Monaten Deutschland hält sich der Mexikaner für eine „sehr viel organisiertere Person“.

Alberto Lati, der während der WM für „Televisa“ Spiele moderieren wird, tippt wie die meisten auf Brasilien als WM-Favoriten, räumt aber auch Italien, Argentinien oder Deutschland gute Chancen auf den Titel ein. Große Erwartungen knüpft der Fernsehjournalist an aufstrebende deutsche Talente wie Bastian Schweinsteiger und Tim Borowski; für den besten deutschen Fußballer aller Zeiten aber hält er „zweifellos“ Franz Beckenbauer. Latis liebster Fußballer wird allerdings auch weiterhin Rafael Marquez heißen: Wenig überraschend, nennt man den Kapitän der mexikanischen Nationalmannschaft doch auch den „Franz Beckenbauer von Mexiko“.katz

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