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MDR-Affäre: "Bambi"-Produzent zahlte Schulden für MDR-Unterhaltungschef

Der TV-Produzent Werner Kimmig soll eine Schuld von Udo Foth bei einem Berliner Musikmanager beglichen haben. Derzeit werden die Vorgänge beim MDR von einer Kommission untersucht, ein Zwischenbericht soll Mittwoch vorgelegt werden.

Auch TV-Produzent Werner Kimmig soll für den inzwischen suspendierten MDR-Unterhaltungschef Udo Foht Zahlungen geleistet haben. Kimmig ist einer der größten Produzenten im deutschen Unterhaltungsfernsehen, er produziert Sendungen wie „Verstehen Sie Spaß?“ und „Immer wieder sonntags“, auch die Galas zum „Bambi“ und zum Deutschen Fernsehpreis.

Wie die „Welt“ in ihrer Dienstagsausgabe berichtet, beglich Kimmig 2009 eine Schuld Fohts bei einem Berliner Musikmanager. Der Manager hatte dem Unterhaltungschef des MDR 10 000 Euro geliehen, die er erst nach mehrfachen Erinnerungen zurückbekam. Bereits im September 2009 habe er auch den MDR-Intendanten Udo Reiter darüber informiert, dass Foht ihm Geld schulde, heißt es in der „Welt“. Reiter hat dies am 17. August eingeräumt.

Nach dem Bericht der „Welt“ wurden die Schulden Fohts bei dem Berliner Musikmanager durch Kimmig beglichen. Die Zeitung berichtet außerdem, Kimmig habe sich für die SWR-Sendung „Immer wieder sonntags“ von Foht beraten lassen. Der SWR habe erst kürzlich von dieser Beratungstätigkeit Fohts erfahren, heißt es. Der Sender teilte der „Welt“ mit, dass Auftragsproduzenten Beratungsdienste in Anspruch nähmen, sei üblich. Die Beratungstätigkeit sei nur „insofern zu beanstanden, dass es sich bei Herrn Foht um einen Mitarbeiter des öffentlich-rechtlichen Rundfunks handelt“.

Der MDR hatte den Unterhaltungschef Ende Juli suspendiert, nachdem bekannt geworden war, dass dieser eine Produktionsfirma auf Briefpapier des MDR aufgefordert hatte, einen fünfstelligen Betrag an die Firma „Just for fun“ zu überweisen. Ermittlungen des Senders ergaben, dass Foht auch weitere Personen aufgefordert hatte, Geld an Produktionsfirmen zu überweisen. Der Sender erstattete gegen Foht Anzeige wegen Betrugs zulasten Dritter. Die Staatsanwaltschaft Leipzig will sich derzeit zum Stand der Ermittlungen nicht äußern. Im MDR untersucht eine interne Kommission die Vorgänge. Ein Zwischenbericht soll dem Rundfunkrat am Mittwoch vorgelegt werden.epd/Tsp

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