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Medien: ARD steht weiter zu "Bruce“

Die neue Vorabendserie mit Bruce Darnell soll junge graue Mäuse mit neuem Styling aus der Einsamkeit erretten und der ARD neue Zuschauer schenken. Das Vorhaben scheint zunächst gescheitert. Dennoch hält der Sender vorerst an seinem Hoffnungsträger fest.

Auch der flippige Amerikaner Bruce Darnell kann die ARD-Schwäche am Vorabend nicht beseitigen. Die zweite Ausgabe seiner Stylingshow "Bruce" verfolgten am Mittwoch gegen 18.55 Uhr nach Senderangaben 1,59 Millionen Zuschauer (Marktanteil: 6,4 Prozent), knapp 500.000 weniger als bei der Premiere am Vorabend. Besonders die von der ARD im Werberahmenprogramm herbeigesehnten jüngeren Zuschauer zwischen 14 und 49 Jahren haben dem Modespezialisten nach seinem Wechsel von ProSieben zur ARD den Rücken gekehrt: Der Marktanteil in dieser Zielgruppe betrug lediglich 6,1 Prozent.

"Über eine vorzeitige Beendigung wird nicht nachgedacht"

Die ARD hält an ihrem Hoffnungsträger, der das Quotenloch zwischen den beiden Vorabendserien "Verbotene Liebe" und "Marienhof" sowie der anschließenden Quizshow von Jörg Pilawa schließen sollte, nach Aussagen eines Sprechers vom Donnerstag dennoch fest. "Über eine vorzeitige Beendigung der Reihe wird derzeit nicht nachgedacht", sagte der Sprecher. 20 Folgen seien geplant und würden derzeit in Köln von der ARD-Firma First Entertainment hergestellt. Auch von den Planungen, im Anschluss daran mit der Datingshow "Ich weiß, wer gut für Dich ist", ein ähnliches Format auszustrahlen, werde die ARD nicht abweichen.

Bei Kritikern durchgefallen

Die Kritiker nahmen Darnells Auftritt gewaltig in die Mangel. "Zu hektisch geschnitten, zu oberflächlich, ohne Gespür für Dramaturgie, ohne Lust und Laune", schrieb die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" am Donnerstag. Die Verjüngung des Sendeplatzes sei "gründlich schiefgegangen". Die ARD hält dem entgegen, dass immerhin unter den Frauen der Altersklasse zwischen 14 und 29 Jahren der Marktanteil bei 10,1 Prozent gelegen habe.

Wäre "Bruce" bei den Privaten, spekulierte die "Süddeutsche Zeitung", würde er sich "nicht länger halten als das Make-up der hübschen Studentin", der Darnell am Premiereabend am Dienstag ein neues Outfit verpasst hatte.

Nach Angaben des ProSiebenSat.1-Vorstandschefs Guillaume de Posch war der 50-jährige Darnell für eine Million Euro Gage zur ARD gewechselt, nachdem ProSieben ihn als Modeexperten und Jurymitglied in der Show "Germany's next Topmodel" aufgebaut hatte. Die ARD dementierte diese Summe.

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