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Simone Thomalla und Martin Wuttke können zufrieden sein: 10,2 Millionen Zuschauer wollten sie am Sonntag im "Tatort" sehen.

© MDR

Mehr als Schweiger-„Tatort“: Thomalla und Wuttke mit über zehn Millionen Zuschauern

10,2 Millionen Zuschauer für den Leipziger "Tatort", 10,1 Millionen für Nick Tschiller, 10,18 Millionen für den Clan-Krimi. Die ARD-Reihe reitet auf einer Erfolgswelle.

Acht Millionen Zuschauer galten bis vor kurzem als respektable Quote für eine „Tatort“-Folge. Seit Jahresbeginn scheinen jedoch neue Regeln zu gelten, nach denen bereits durchschnittlich gute „Tatort“-Folgen eine erheblich höhere Zuschauerresonanz verbuchen. Im Schnitt sahen am Sonntag 10,24 Millionen Zuschauer den „Tatort“ aus Leipzig mit Simone Thomalla und Martin Wuttke. Die Folge „Frühstück für immer“ war mit Abstand der Quotensieger des Fernsehsonntags. Dabei ist der Leipziger "Tatort" ein Auslaufmodell. Der MDR hatte vor der Ausstrahlung der aktuellen Folge mitgeteilt, dass das Team Thomalla/Wuttke nur noch drei Mal ermitteln wird.

Der Leipzig-„Tatort“ ist dabei alles andere als ein Ausreißer. In der Vorwoche kam der zweite Hamburg-„Tatort“ mit Til Schweiger auf 10,1 Millionen Zuschauer. Zwei Wochen davor lagen Sabine Postel und Oliver Mommsen im Radio-Bremen-„Tatort“ mit 10,18 Millionen Zuschauern sogar noch etwas besser. Fünf weitere „Tatort“-Folgen in diesem Jahr erreichten zudem deutlich über neun Millionen Zuschauer. Die Folgen „Todesspiel“ aus Konstanz und „Großer schwarzer Vogel“ aus Berlin verfehlten die Zehn-Millionen-Marke nur ganz knapp. Nur die „Tatort“-Folge „Franziska“ kam Anfang Januar auf bescheidene 7,32 Millionen Zuschauer. Allerdings lief dieser „Tatort“ aus Gründen des Jugendschutzes erst nach 22 Uhr.

"Der Tatort ist debattenfähig"

Die Quoten gehen bereits seit Jahren nach oben, bestätigt Gebhard Henke, der „Tatort“-Koordinator der ARD, den aktuellen Trend. Warum jedoch die Reihe gerade derzeit so stark ist, dafür hat auch er keine Erklärung. Ein Grund ist vermutlich die Jahreszeit. Im Winter liegen die Zuschauerzahlen grundsätzlich über denen im Sommer. Entscheidender dürfte der Kultcharakter der Serie sein. „Der ,Tatort‘ ist debattenfähig; daheim, im Büro, in der Kneipe und insbesondere im Netz und auf dem Second Screen“, sagt Henke. „Meine einzige Sorge ist, dass man immer mehr haben will, wenn es gut läuft“, sagt der „Tatort“-Koordinator. Man dürfe jedoch nicht überziehen, „denn wir müssen vor allem dem Qualitätsanspruch des Publikums gerecht werden“, warnt Henke.

Der "Tatort" in der Langzeitbeobachtung

Interessant ist auch der Langzeitvergleich. So haben es in der Zeitspanne von November 2011 bis Oktober 2013 nur vier „Tatort“-Teams mit ihren Durchschnittszuschauerzahlen verlässlich über die Marke von zehn Millionen geschafft, wie das Statistikportal statista ermittelt hat. Von den etablierten „Tatort“-Teams waren das die Münsteraner mit Axel Prahl und Jan Josef Liefers, die auf eine

Durchschnittszuschauerzahl von 12,36 Millionen kamen. Maria Furtwängler als Hauptkommissarin Charlotte Lindholm aus Hannover erreichte 10,43 Millionen. Den Spitzenplatz in dieser Zeitspanne belegte zwar mit 12,57 Millionen Zuschauern Nick Tschiller, doch rechnet man zu der Quote der Einstiegsepisode das Ergebnis vom vorvergangenen Sonntag hinzu, so kommt der „Tatort“ mit Til Schweiger nun auf 11,3 Millionen Zuschauer. Vom Neulings-Bonus profitierte auch Wotan Wilke Möhring. Sein Kommissar Thorsten Falke lockte mit der Einstiegsfolge „Feuerteufel“ im April 2013 10,07 Millionen Zuschauer vor die TV-Geräte. Kurt Sagatz

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