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Peter Limbourg, Intendant der Deutschen Welle

© Kai-Uwe Heinrich

Mehr Geld für die Deutsche Welle: Do you speak English?

DW-Intendant Peter Limbourg will das englischsprachige Programm "DW News" 2015 starten. Der Bundestag soll dafür den Welle-Etat erhöhen.

Die Deutsche Welle (DW) will endlich mit den großen Nachrichtensendern wie CNN International, BBC World oder Russia Today mithalten können. Dafür soll am 27. April 2015 das englischsprachige Fernsehprogramm "DW News" mit 18 Stunden Live-Nachrichten gestartet werden, wie Intendant Peter Limbourg am Montag im Pressegespräch ankündigte. Solch eine Anstrengung kostet Geld und verlangt laut Limbourg einen größeren Etat als den, über den der deutsche Auslandsrundfunk derzeit verfügen kann. Zwar hat die Bundesregierung jüngst eine Anhebung des über Steuermittel finanzierten Etats auf jährlich 280 Millionen Euro bis 2017 beschlossen. doch Limbourg will mehr. Er möchte, dass die für 2015 zusätzlich zugesagten Projektmittel von 10,5 Millionen Euro - unter anderem für den Ausbau der Studios in Berlin und Bonn - quasi "verstetigt" werden. Der Jahresetat der Deutschen Welle soll so auf über 290 Millionen Euro steigen. Der Intendant will sichere Planbarkeit als Konsequenz einer gewachsenen "strukturellen Unterstützung", er will ein solides finanzielles Fundament statt einer Etatplanung, die jedes Jahr in die Vakanz der Haushaltsverhandlungen gerät. Peter Limborg spürt dafür deutlichen Rückenwind für den "DW News"-Kanal. "Die deutsche Politik nimmt die Deutsche Welle wieder ernst."

Englisch als künftige lingua franca des Auslandssenders sei in den Fraktionen des Bundestages unstrittig. Die schon heute ausgestrahlten englischsprachigen Sendungen erreichen nach Limbourgs Angaben wöchentlich und weltweit rund 30 Millionen Zuschauer, vornehmlich in Asien und Afrika. "DW News" will darauf aufbauen, weiterhin ausgewogenen Journalismus bieten. Keinesfalls soll das Programm Propagandist einer deutschen Weltsicht werden, wohl aber westliche Werte wie Demokratie, Rechtsstaatlichkeit oder Pressefreiheit transportieren. Die Botschaft von Peter Limbourg an den deutschen Bundestag ist klar: Solch ein ambitioniertes Projekt benötigt mehr Geld als bislang für die nächsten Jahre zugesagt ist. Aber selbst bei gleich bleibenden Etats wird "DW News" starten und senden. Für die Finanzierung müsste dann bei den derzeitigen Sprachangeboten und beim deutschsprachigen Programm gekürzt werden.

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