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Medien: Mit Goethe durch Amerika

verrät, was Sie nicht verpassen sollten Manchmal macht schon der Titel einer Radiosendung Lust aufs Zuhören. „Das Kamel des Abendlandes“ heißt ein Feature von Michael Schulte .

verrät, was Sie nicht verpassen sollten Manchmal macht schon der Titel einer Radiosendung Lust aufs Zuhören. „Das Kamel des Abendlandes“ heißt ein Feature von Michael Schulte . Natürlich fragt man sich, was hinter dieser seltsamen Metapher steckt. Gemeint ist das Fahrrad, das populäre Lasttier des Westens, das mittlerweile auch schon eine fast zweihundertjährige Kulturgeschichte auf dem Sattel hat. Autor Schulte erzählt selbige in all ihren belehrenden, amüsanten und kuriosen Details. Von der Urerfindung des Freiherrn Karl Friedrich Drais bis hin zu den Supermaschinen, mit denen zeitgenössische Radprofis antreten. Anekdoten über Anekdoten: das erste Radrennen der Welt, der erste tödliche Unfall, das erste Bußgeld, das ein Radfahrer zahlen musste. Wir erfahren, wie es betrunkenen Tour-de-France-Fahrern erging und warum es englischen Postboten untersagt ist, im Dienst so ein abendländisches Kamel zu nutzen. Auch die schöne Literatur ist Rad gefahren. Als Gewährsmann hat der Autor Tolstoi entdeckt, der im Alter ein begeisterter Radler wurde (Kulturradio, 7. Juli, 22 Uhr 05, UKW 92,4 MHz).

Ein Raum, der dem Fahrrad verschlossen bleibt, steht im Mittelpunkt einer Langen Nacht im Deutschlandradio: das Meer. „Schweigend steht man vor dem Horizont“ hat Holmar Attila Mück seine maritime Recherche betitelt. Das Meer als Arbeitsplatz, Brutstätte des Weltklimas, lyrischer Sehnsuchtsort. Vorm Mikrofon erzählen Leuchtturmwärter, Marinemaler, Meeresbiologen, Dichter und viele andere, die auf dem Meer zu Hause sind (9. Juli, 23 Uhr 05, UKW 89,6 MHz).

Tief in südlichen Meeren liegt die Insel Malpopita. Ein paradiesischer Ort, wo man weder Geld noch menschliche Bosheit kennt. Fabrikarbeiter Adam entflieht mit seiner Geliebten Eva nach Malpopita, aber das Paradies zerrinnt ihnen unter den Füßen. „Malpopita“ ist der Titel einer Oper, die der Komponist Walter Goehr vor siebzig Jahren fürs Radio geschrieben hat. Beim Deutschlandradio hat man das schöne Stück wieder ausgegraben und neu inszeniert. Am selben Abend ist auch die Funkoper „Der Lindberghflug“ von Kurt Weill und Paul Hindemith , nach einem Text Brechts zu hören (10. Juli, 19 Uhr 30).

Wer immer westlich übers Meer fährt, kommt irgendwann in die Neue Welt. Goethe war nie dort drüben. Aber Autor Stephan Krass denkt in seinem Feature „Amerika, du hast es besser“ darüber nach, wie es Goethe in den Vereinigten Staaten ergangen wäre. Es gibt in Kalifornien eine Kleinstadt namens Weimar, und es gibt die Stadt Rome im Bundesstaat New York. Krass hat die Reise zwischen beiden Orten gemacht, mit Goethe im Handgepäck (SWR 2, 11. Juli, 18 Uhr 30, Kabel UKW 107,85 MHz).

Hören Sie zum Thema auch den Radioessay „Die amerikanische Ausnahme“ von Claus Leggewie . Der Politologe hat sich den paradoxen Zusammenhang zwischen scheinbar intakter Religiosität und säkularem Staatswesen in den USA (SWR 2, 12. Juli, 21 Uhr 03) vorgenommen.

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