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Die IS-Milizen vertreiben Inhalte im Netz auf dezentralen Alternativen.

© AFP

Nach Blockade bei Twitter: IS-Kämpfer weichen online auf andere Plattformen aus

Das Problem mit den Propaganda-Videos von Terrornetzwerken im Internet ist offenbar nicht in den Griff zu kriegen.

Die für die Enthauptung des US-Reportes James Foley verantwortliche IS-Terrormiliz hat den Propaganda-Kanal gewechselt. Die Anhänger verbreiten ihr Propagandamaterial nun unter anderem beim sozialen Netzwerk Diaspora, meldet Spiegel Online. Die Botschaften bei dem Online-Dienst sind aufgrund der dezentral verteilten Server wesentlich schwieriger zu kontrollieren. Das Diaspora-Team teilte in einem Blogbeitrag mit, es gebe „keinen Weg für das Kernteam, die Inhalte eines speziellen Netzwerkknotens zu bearbeiten oder zu löschen“. Man sei „besorgt über die Aktivitäten dieser Mitglieder innerhalb unseres Netzwerks“.

Bei Diaspora liegt die Macht über die Daten in den Händen der Nutzer. Während Netzwerke wie Twitter den Datenstrom über zentrale Server leiten, direkten Zugriff auf die Inhalte haben, sind die Diaspora-Postings auf Rechnern auf der Welt verteilt. Jedes Mitglied kann einen eigenen Server zur Verfügung stellen, diese Server haben wiederum eigene Administratoren, sogenannte Podmins. Nur diese Podmins haben Einfluss auf die Statusmeldungen und Nachrichten, die über ihren Server gesendet werden – und handeln eigenständig. Das Team von Diaspora habe nach eigenen Angaben Kontakt aufgenommen mit Podmins und eine Liste mit IS-Accounts verteilt. Auf größeren Servern seien die betroffenen Profile bereits gelöscht worden. Um alle Inhalte zu entfernen, sind die Diaspora-Betreiber auf die Nutzer angewiesen. Sie rufen Mitglieder dazu auf, bedenkliche Inhalte an verantwortliche Podmins zu melden. Bleibt nur, sich diese Propaganda-Videos nicht anzuschauen. Tsp

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