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Ex-Juror Peter-Matthias Gaede.

© promo

Nach dem Eklat: Neues Mitglied für Nannen-Jury gesucht

"Geo"-Chefredakteur Peter-Matthias Gaede will nicht mehr Mitglied der Nannen-Preis-Jury sein. Jetzt soll ein neuer Juror gefunden werden - an "Bild"-Chefredakteur Kai Diekmann hat das Gremium dabei allerdings noch nicht gedacht.

Nachdem „Geo“-Chefredakteur Peter-Matthias Gaede seinen Austritt aus der 12-köpfigen Jury des Henri Nannen Preises verkündet hat, soll jetzt ein neues Mitglied in das Gremium berufen werden. Wer Gaedes Platz einnehmen wird, steht allerdings noch nicht fest, sagte „Stern“-Chefredakteur und Jury-Mitglied Thomas Osterkorn.

„Wie die Jury für 2013 aussehen und wie groß sie sein wird, entscheiden wir vermutlich erst im Herbst“, sagte Osterkorn. Die „Stern“-Chefredakteure sind laut Satzung des Nannen-Preises, der nach dem "Stern"-Gründer Henri Nannen benannt ist und vom Verlag Gruner + Jahr vergeben wird, für die Berufung der Jury zuständig. Demnach soll die Jury mindestens aus neun, höchstens aus 13 Mitgliedern bestehen.

Gaede erklärte seinen Austritt nach der Jury-Entscheidung, die „Bild“-Zeitung und die „Süddeutsche Zeitung“ (SZ) mit dem „Henri“ in der Kategorie „beste investigative Leistung“ auszuzeichnen. Bei der Abstimmung am vergangenen Donnerstag war es trotz dreimaliger Versuche immer wieder zu einer Patt-Situation gekommen: fünf Juroren stimmten für die "Bild", fünf für die "Süddeutsche", zwei Juroren enthielten sich. Deshalb hatte sich das Gremium entschlossen, beide Zeitungen auszuzeichnen. Die "Bild" für ihre Recherchen zu den Privatkrediten von Bundespräsident Christian Wulff, die "Süddeutsche" für ihre Aufdeckung der Formel-1-Affäre.

Bei der Verleihung am Freitagabend im Hamburger Schauspielhaus hatten die „SZ“-Redakteure Hans Leyendecker, Klaut Ott und Nicolas Richter den Preis aus Protest gegen die „Bild“-Zeitung jedoch nicht angenommen. Gaede wollte sich auf Nachfrage nicht dazu äußern, ob sein Austritt aus dem Gremium ebenfalls im Zusammenhang mit der Entscheidung für „Bild“ steht.

Auf die Idee, nun „Bild“-Chefredakteur Kai Diekmann in die Nannen-Preis-Jury zu berufen, sei das Gremium aber noch nicht gekommen, sagte Osterkorn: „Allerdings ist weder ein bestimmtes Blatt von der Teilnahme am Wettbewerb grundsätzlich ausgeschlossen – noch die Mitwirkung von Mitarbeitern eines bestimmten Blattes in der Jury.“

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