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Mit Tränen in den Augen wandte sich Claus Kleber im ZDF-"heute journal" am Mittwochabend an seine Kollegin Gundula Gause, nachdem er von einer rührenden Willkommensgeste für Flüchtlinge erzählt hatte.

© Tsp

Nach Geschichte über Flüchtlinge: Claus Kleber kämpft im ZDF-"heute journal" mit den Tränen

Am Mittwochabend gab es im ZDF-"heute journal" einen seltenen TV-Moment zu sehen: Moderator Claus Kleber kämpfte mit den Tränen - und bewirkt damit bei vielen Zuschauern womöglich mehr als mit einem nüchternen Bericht.

Manchmal sind Nachrichten so berührend, dass sie selbst einen langjährigen Moderator und Reporter wie Claus Kleber aus der Fassung bringen können. Am Mittwochabend gab es einen solchen seltenen TV-Moment zu sehen - der bei den Zuschauern womöglich mehr bewirkt als ein nüchternen Bericht über den Umgang mit Flüchtlingen.

"Welcome to Germany"

Kleber, 59, erzählte nach einem Beitrag über die Integration von Flüchtlingskindern selbst eine kurze Geschichte über eine tolle Willkommensgeste eines Busfahrers im fränkischen Erlangen: Als 15 Flüchtlinge und zwei Betreuer in den Bus gestiegen seien, habe der Fahrer sich über das Bordmikrofon an seine Gäste gewandt: "I have an important message for all people from the whole world in this bus. I want to say welcome. Welcome to Germany, welcome to my country. Have a nice day.”

Kleber bekommt einen Kloß im Hals

Kleber, der von dieser kleinen Episode auf der Facebook-Seite der Krautreporter.de gelesen hatte, übersetzte die Nachricht: „Ich habe eine wichtige Nachricht für alle Menschen aus der ganzen Welt in diesem Bus. Ich möchte sie willkommen heißen. Willkommen in Deutschland, willkommen in meinem Land. Haben Sie einen schönen Tag." Er verhaspelte sich dabei mehrfach, sichtlich bekam er einen Kloß im Hals, Tränen schossen ihm in die Augen: " “Manchmal kann es so einfach sein“, sagte Kleber gerührt und gab an seine Kollegin Gundula Gause ab.

"Nicht sehr professionell. Aber okay?"

Viele Zuschauer dürfte Kleber damit selbst gerührt haben - und womöglich zum Nachdenken bringen, wie Flüchtlingen in Deutschland begegnet werden kann. Über soziale Netzwerke wie Twitter erhielt der Moderator viel Zuspruch, was ihn sichtlich überraschte: "Seltsam. So viel versendet sich. Dann springt einem mal ein Frosch in Hals - whoom macht das Netz Aber nett. Danke!", twitterte er selbst.

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Er reagiere auf positive Kleinigkeiten emotionaler als auf eine große Story., schob er hinterher. "Nicht sehr professionell. Aber okay?", fragte er auf Twitter.

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Mehr als okay, dürften viele Zuschauer antworten. Eher: Sehr sympathisch. Zeigt die gefühlvolle Regung doch, dass auch Profis wie Kleber, die nahezu täglich über Krisen und Katastrophen berichten müssen, keine abgebrühten "Maschinen" sind, sondern Menschen, die von menschlichen Schicksale selbst berührt sind.

Kleber hofft, mit dem Auftritt etwas zu bewegen

Kleber selbst hofft, dass er mit dem Auftritt am Mittwoch etwas bewegen kann: "Ich würde mich schon sehr freuen, wenn die kleine Meldung dazu hilft, dass ein paar Menschen bei alltäglichen Begegnungen ähnlich handeln wie dieser tolle Busfahrer Sven Latteyer", teilte er dem Tagesspiegel mit. "In einem fremden Land kann schon ein ,Hi, how are you' oder ein ,welcome' den Tag verändern."

In einer Web-Reportage habe er eine Frau aus Syrien gesehen, die sinngemäß gesagt habe: “Sprechen Sie uns doch bitte einfach mal an. Wir können doch nicht in der Fußgänger-Zone von uns aus Leute anhalten und ihnen unsere Geschichte aufdrängen.”

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Genau das habe er gemeint, sagt Kleber, mit: "Es kann manchmal so einfach sein."

Mit dem "Tagesthemen"-Kommentar seiner NDR-Kollegin Anja Reschke gegen Flüchtlingshetze will er seinen Auftritt aber nicht vergleichen. Sie habe damit "Maßstäbe gesetzt": "Nicht nur im Inhalt. Auch in der absolut perfekten Präsentation."

Doch auch Klebers Auftritt von Mittwochabend dürfte bei den Zuschauern noch einige Zeit nachwirken.

(Hier die ganze Sendung in der ZDF-Mediathek)

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