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Die "Bild am Sonntag" hat die Seiten zwei bis fünf für die Debatte um den islamfeindlichen Kommentar von Nicolaus Fest freigeräumt.

© KWS

Nach Protestwelle: "BamS" leistet Abbitte für Islam-Kommentar

Am vergangenen Sonntag schockte ein Kommentar von "BamS"-Vize Nicolaus Fest über den Islam als Integrationshindernis die Medienwelt. Eine Woche später reagiert die Springer-Zeitung großflächig.

Eine Woche nach dem Kommentar vor „Bild am Sonntag“-Vizechefredakteur Nicolaus Fest über den Islam als Integrationshindernis hat sich „BamS“-Chefredakteurin Marion Horn nun auch in der aktuellen Ausgbe der Sonntagszeitung entschuldigt. „Es ist der Eindruck entstanden, dass sich ,Bild am Sonntag‘ gegen den Islam stellt. Dass dieser Eindruck entstanden ist, bedaure ich sehr“, schreibt die „BamS“-Chefredakteurin, die sich bereits nach der ersten Welle des Protets gegen Fests Meinungsbeitrag am vergangenen Sonntag via Twitter entschuldigt hatte.

Die Zeitung aus dem Springer-Verlag beschäftigt sich in der aktuellen Ausgabe der „Bild am Sonntag“ gleich auf vier Seiten mit der Debatte über den Fest-Kommentar. Noch nie habe die Zeitung so viele Leserbriefe erhalten, bestürzte, wütende und zustimmende, schreibt Marion Horn. Den größten Raum nimmt der Abdruck von ausgewählten Leserreaktionen ein, die in ihrer überwiegenden Mehrheit die Fassungslosigkeit über die von Fest aufgestellte These zum Ausdruck bringen („Nicht jeder absurde Stuss sollte gedruckt werden“, „An Ignoranz nicht zu überbieten“, „Sie sollten sich schämen“ Wollen Sie unsere Gesellschaft weiter entzweien?“) . Aber auch einige zustimmende Zuschriften, in denen Fest beispielsweise Kraft gewünscht wird, um „die ganzen rirtualisierten Blödigkeiten, die jetzt kommen, zu überstehen“.

Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime Aiman Mazyek hatte im Tagesspiegel gefordert, dass sich die Zeitung offiziell entschuldigen müsse. „Wer Judenhass säe, ernte Islamhass, und umgekehrt“, hatte der Religionsvertreter gewarnt. Zugleich gingen beim Presserat allein am Montag über 150 Beschwerden ein. Der Türkische Bund in Berlin-Brandenburg hatte am Freitag zudem Strafanzeige gegen Nicolaus Fest unter anderem wegen Volksverhetzung und öffentlicher übler Nachrede gestellt. Die Debatte ist noch nicht zu Ende. Kurt Sagatz

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