zum Hauptinhalt
Foto: dpa

© picture-alliance / dpa/dpaweb

Nachruf: Sportreporter Ben Wett gestorben

Ausgewandert in die USA, nannte sich Bernd Nass aus Hannover in den Staaten Ben Wett. Er arbeitete als Sportreporter, Muhammad Ali wurde sein Freund.

Wenn dieser Journalist reportierte, war nie ganz klar, ob da ein Deutscher oder ein Amerikaner am ARD-Mikrofon war. Der sprach ein verdammt gutes Englisch, sein Deutsch hatte einen starken Akzent. Und dann hieß er Ben Wett. Tatsächlich war „unser Mann in Amerika“ Deutscher. Geboren 1941 als Bernd Nass in Hannover, wanderte er mit 18 Jahren nach New York aus. Während seines Volontariats bei einer Zeitung der USArmy änderte Bernd Nass seinen Namen in Ben Wett (was nicht ganz korrekt, aber originell war). Anfang der 60er Jahre arbeitete er für den ARD-Hörfunk, bevor er zum Fernsehen wechselte. Der Journalist verfügte über exzellente Kontakte zu Topsportlern. „Ben Wett konnte jede Tür öffnen“, würdigte der frühere „Sportschau“-Chef Ernst Huberty seinen ehemaligen Kollegen. Und er war mit Muhammad Ali befreundet. Wenn ein deutscher Journalist ein Interview mit dem größten Boxkünstler aller Zeiten bekam, dann war es Ben Wett.

Die „Sportschau“ führte für den freien Korrespondenten extra die Rubrik „Sports Amerika“ ein, bis in die 90er Jahre berichtete der Box- und Leichtathletikexperte über das Sportgeschehen in den USA und bei Olympischen Spielen. Später arbeitete Ben Wett als Ringsprecher und Experte für deutsche Sender. Am Samstag meldete die „Sportschau“ seinen Tod. jbh

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false