zum Hauptinhalt

Medien: Nächte mit Jack Bauer

Es ist eine unerfreuliche Geschichte, die zwischen „24“, der zurzeit originellsten Serie, und dem deutschen Fernsehen. Zu Beginn jeder Staffel schreiben die Kritiker die maßlosesten Lobeshymnen, und trotzdem schaut kaum einer „24“, was daran liegt, dass das EchtzeitKonzept ein Alptraum für Programmplaner ist: Der Agent Jack Bauer muss in 24 Stunden die Welt retten, die Serie zeigt jede Sekunde davon – aufgeteilt auf 24 Folgen.

Es ist eine unerfreuliche Geschichte, die zwischen „24“, der zurzeit originellsten Serie, und dem deutschen Fernsehen. Zu Beginn jeder Staffel schreiben die Kritiker die maßlosesten Lobeshymnen, und trotzdem schaut kaum einer „24“, was daran liegt, dass das EchtzeitKonzept ein Alptraum für Programmplaner ist: Der Agent Jack Bauer muss in 24 Stunden die Welt retten, die Serie zeigt jede Sekunde davon – aufgeteilt auf 24 Folgen. Wie soll man die bloß sinnvoll senden? RTL2 zeigte anfangs mehrere Folgen die Woche, dann eine Folge die Woche. Neuer Versuch, ab heute: Mittwochs um 21 Uhr 15 läuft eine Doppelfolge der dritten Staffel, die schon in ihrer Mitte angekommen ist. Der neue Sendeplatz wird die Serie nicht retten. Selbst die Kritiker, die „24“ Suchtpotenzial attestierten, haben längst den Anschluss verloren. Der Ausstrahlungsrhythmus ist so, als würde man einem starken Raucher einmal die Woche ein, zwei Zigaretten geben. Von „24“ will man die ganze Stange, sofort. Oder gar nichts. Ihr einzig wahres Medium ist die DVD. Man kann sich noch eine Folge gönnen und noch eine… Eine Nacht, ein Wochenende lang. Man fühlt sich am Ende nicht unbedingt gut, aber spannend war’s. nol„24 – Season 3“ (auf Englisch), 79 Euro bei www. amazon.de

-

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false