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Medien: Neid als wichtige Produktivkraft

verrät, was Sie nicht verpassen sollten Weil die Menschheit ein paar Dinge braucht, über die sie nicht streiten muss, wurde der Begriff Glück erfunden. Glück wollen alle haben.

verrät, was Sie nicht verpassen sollten Weil die Menschheit ein paar Dinge braucht, über die sie nicht streiten muss, wurde der Begriff Glück erfunden. Glück wollen alle haben. Glück ist für alle gut. Sibylle Tamins Feature „Das Nahe und das Ferne“ erzählt vom Glück der Neurowissenschaften. Ein chemischer Prozess im Kopf, der um Hormone und Rezeptormembranen kreist. Aber wir hören auch zwei Frauen, die das Glück ganz unmittelbar suchen. Sie wandern durch einsame Landschaften, erleben Sonne und Natur, suchen nach Gelassenheit. Das Glück als subjektive Empfindungsqualität und das Wissen der professionellen Glücksforscher. Das Feature setzt auf die erhellende Kraft der Kontraste (Kulturradio, 20. Juli, 22 Uhr 04, UKW 92,4 MHz).

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Sofort nach dem Ende des 2. Weltkrieges begann die amerikanische Record Group 238 mit ihrer Arbeit. Die militärische Spezialeinheit zeichnete sämtliche Verhöre auf, die bei den Nürnberger Prozessen geführt wurden. Auch der spätere Prozessverlauf wurde auf Tonbändern akribisch dokumentiert. Radioautor Ulrich Lampen hat das spannende Material neu gesichtet und montiert. Die achtteilige Reihe „Die NS-Führung im Verhör“ führt tief ins Innere der Naziwelt (SWR 2, Teil 1 am 21. 7., 21 Uhr 03, Kabel UKW 107,85 MHz).

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Wenn der Feriensommer beginnt, starten überall in Europa auch die Musikfestivals. Edinburgh, Glyndebourne, Bayreuth, um nur einige zu nennen. Ausgewähltes Publikum trifft sich an schönen Orten, um schöne Musik zu hören. Das Radio ist live dabei. Fast jeden Abend gibt es nun Übertragungen oder Aufzeichnungen von den Festspielorten. Zum Saisonauftakt könnten Sie es mit den Händel-Festspielen in Halle probieren. Auf dem Programm steht Händels „Amadigi di Gaula“, eine Opera seria in drei Akten (Kulturradio, 23. Juli, 20 Uhr 05).

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Vor 100 Jahren kam Elias Canetti in der bulgarischen Stadt Russe zur Welt. Wir verdanken dem Nobelpreisträger ein paar bemerkenswerte Romane und vor allem jene legendäre psychologische Studie über die Masse. Im Radio wird der Jubilar mit einer Fülle von Porträtsendungen geehrt. Wir empfehlen das Hörspiel „Party im Blitz“. Canetti emigrierte 1938 nach England und blieb dort bis ans Ende seiner Tage. Das Hörspiel ist eine Collage dieser Erinnerungen (Deutschlandradio Kultur, 24. Juli, 18 Uhr 30, UKW 89,6 MHz).

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Neid ist eine wichtige Produktivkraft im sozialen Organismus. Ein unentbehrlicher Schmierstoff für das bürgerliche Geschäftsleben. Doch privat lässt sich keiner gern beim Neidischsein ertappen. „Warum der und nicht ich?“ heißt ein Feature von Dieter Jandt, dass dieser zähen Sünde unseres Herzens gewidmet ist. Eine kleine Kulturgeschichte des Neides. Eine Begegnung mit Charakteren, die sich selbst für neidlos halten (Deutschlandfunk, 24. Juli, 20 Uhr 05, UKW 97,7 MHz).

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Die musikalische Woche beginnt mit Richard Wagner. In Bayreuth strömt alles auf den Hügel. Zum Auftakt der Festsp iele hat Christoph Marthaler „Tristan und Isolde“ neu inszeniert. Leider kann man im Radio nicht hören, was der eigensinnige Schweizer da auf der Bühne anstellt. Dafür lässt sich die Qualität des Dirigenten Eiji Oue beurteilen. Der erste Japaner am Pult des Festspielhauses. Stringent und zupackend, nennt ihn die Musikpresse (Kulturradio, 25. Juli, ab 15 Uhr 55).

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