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Alice Dwyer spielt als Undercover-Agentin Katja Wolf eine gefährliche Rolle im neuen ARD-Donnerstagsformat "Der Amsterdam-Krimi".

© ARD Degeto

Neue ARD-Ermittlerteams: Tatort-Prinzip auf internationaler Ebene

Nach Athen, Tel Aviv und Lissabon nun Amsterdam und Prag. Die Reise des ARD-Donnerstags geht weiter.

Das luxuriös eingerichtete Hausboot des internationalen Drogenschmugglers Tom Fischer (Sascha Alexander Gersak) erreicht der LKA-Ermittler Alex Pollack (Hannes Jaenicke) vom Amsterdamer Hauptbahnhof selbstverständlich über die weltbekannten Grachten, weiter gehts dann – Achtung Klischee-Verdacht – mit dem Hollandrad. So weiß der TV-Zuschauer sofort, wo das neue ARD-Donnerstagsformat spielt.

Beim „Amsterdam-Krimi: Tod in der Prinzengracht“ mit dabei ist zudem Alice Dwyer, die als Undercover-Agentin Katja Wolf in die Organisation von Fischer eingeschleust wurde. Pollack ist nicht nur ihr Agentenführer, die beiden sind zudem ein Liebespaar. Die Donnerstagskrimis sind die Fortführung des „Tatort“-Prinzips auf internationaler Ebene. Für die erfolgreiche Sonntagabendreihe wurde bereits so gut wie jede mittelgroße deutsche Stadt zu einem „Tatort“ umfunktioniert. In ähnlich hohem Tempo sind nun ausländische Metropolen an der Reihe: Athen, Bozen, Lissabon, Zürich und selbst Tel Aviv dienten schon als Kulisse, wobei zur Verbrechersuche gerne auch eine Love Story hinzugebucht wird. Da machen Amsterdam und vom 6. Dezember an Prag keine Ausnahme.

Der Vorteil der internationalen Städteprogrammierung liegt auf der Hand. Fernweh trifft bekanntes TV-Format, die Frage ist nur, ob sich die Tour auch inhaltlich begründen lässt.

Warum nicht Rio de Janeiro oder Windhoek?

Wenn die europäischen Regionen abgegrast sind – wie beim ESC wird Israel dazugerechnet – bieten sich noch ganz andere Destinationen an. Wie wäre es mit Rio de Janeiro? Die Kriminalität unterm Zuckerhut soll ja dort, man denke an Berichte zur Fußball-Weltmeisterschaft 2014, erschreckende Ausmaße haben. Auch die baltischen Länder mit ihrer Nähe zu Russland erscheinen geeignet, warum nicht einen Tallinn-Krimi. Oder eine Verbrecherhatz in Afrika, bevorzugterweise an einem Ort wie Windhoek in Namibia. Genügend Anknüpfunkspunkte an das ehemalige Deutsch Südwestafrika – Stichwort Reiterdenkmal – lassen sich dort unkompliziert finden, Lokalkolorit der ganz besonderen Art. Nach einem Produktionsunternehmen müsste nicht lange gesucht werden. Dafür käme Ziegler Film infrage, die sich sowohl in Sachen Afrika als auch in Krimi-Fragen (Amsterdam) auskennen. Kurt Sagatz

„Der Amsterdam-Krimi: Tod in der Prinzengracht“, Donnerstag, ARD, 20.15 Uhr. Zweiter Teil „Auferstanden von den Toten“ am 29. November

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