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Medien: Neue Farbe fürs „Parlament“

Wie er das Parlament vermarkte? Bundestagspräsident Norbert Lammert lächelt, bevor er antwortet.

Wie er das Parlament vermarkte? Bundestagspräsident Norbert Lammert lächelt, bevor er antwortet. Das macht er immer, wenn ihm eine Frage gestellt wird, deren Replik ihm schon in der geistigen Vorbereitung sichtliche Freude bereitet. „Politik ist kein Produkt“, erklärt er, sondern ein Plural konkurrierender Produkte. Diese machten zusammen den Bundestag aus. „Das ist Reiz und Elend der Berichterstattung über Parlamente.“

Einen seiner Meinung nach „unverzichtbaren“ Berichterstatter stellte Lammert gestern in Berlin vor: „Das Parlament“, bekannt als leicht biedere Hauszeitung des Deutschen Bundestages, wurde, wie es im Blattmacher-Denglisch heißt, „gerelauncht“. Das Ergebnis der monatelangen Arbeit unter Anleitung des Mediendesigners Helmut Ortner ist eines sicherlich: bunt. Die Texte, anscheinend ist auch dies ein mittlerweile unwidersprochenes Synonym medialer Zukunftsfähigkeit, sind kürzer, die Fotos dafür größer, außerdem gibt es mehr Interviews und Gastkommentare. Das bisherige Kernstück, die Dokumentation von Plenardebatten, Ausschusssitzungen und Drucksachen, wurde indes auf ein halb so großes „Supplement“ reduziert.

Ob’s hilft? Die „Parlaments“-Auflage liegt seit Jahren bei 60 000 Stück. Der Großteil davon geht an Universitäten und politische Institutionen. Es gibt rund 10 000 Abonnenten, am Kiosk landen 1000 Exemplare. Eine Größenordnung, die CDU-Mann Lammert nicht davon abhält, von der Lektüre anderer Blätter politischer Provenienz abzuraten: Der literarische Reiz von Parteizeitungen, so der CDU-Mann, halte sich „in Grenzen“.flex

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