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Der verschwundene Elias aus Potsdam

© dpa

Update

Neun Hinweise, 4,93 Millionen Zuschauer: Große Aufmerksamkeit für den „Fall Elias“ bei „XY ungelöst“

Die prominente ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY...ungelöst" bat im Falle des verschwundenen Elias Zuschauer um Mithilfe. Es gab bislang neun Hinweise, offenbar noch keine heiße Spur.

Eine Woche ist der sechsjährige Elias aus Potsdam verschwunden. Mehr als 100 Polizisten und viele freiwillige Helfer suchen nach ihm, doch eine heiße Spur gibt es noch immer nicht. Die Polizei hofft weiter auf die Aussage von vier Kindern, die Elias zuletzt gesehen haben könnten. Am Mittwochabend nun hatte das ZDF „Aktenzeichen XY ... ungelöst“ im Programm, moderiert von Rudi Cerne. Mithilfe von Zuschauerhinweisen sollen hier ungeklärte Verbrechen im Rahmen der Öffentlichkeitsfahndung aufgeklärt werden. 4,93 Millionen Zuschauer haben eingeschaltet, keine Sendung hatte am Mittwochabend mehr Publikum. Nach Angaben der Redaktion werden im Durchschnitt etwa 40 Prozent der ausgestrahlten Fälle aufgeklärt. Umso erstaunlicher, dass der Fall Elias in den Planungen für diese Livesendung zumindest als größerer Beitrag keine Rolle gespielt hat.

Streng formal genommen macht das Sinn. In die Sendung können laut Sender-Website nur sogenannte Kapitaldelikte aufgenommen werden, das heißt „besonders schwere Verbrechen, deren Aufklärung bei der Polizei höchste Priorität besitzt“. Dazu zählen beispielsweise Mord, Sexualdelikte, Raub oder schwere Betrugsfälle. Kommen die Ermittlungsbehörden bei einem solchen Fall mit herkömmlichen Mitteln nicht weiter, wenden sie sich an die „XY“-Redaktion. Ebenso komme es vor, dass die Redaktion auf ermittelnde Polizisten zugeht und die Unterstützung durch eine Fernsehfahndung anbietet. „Kein einziger Fall geht über den Bildschirm, der nicht den offiziellen Auftragsstempel von Polizei und Staatsanwaltschaft trägt.“

Im Fall Elias wurde eine Ausnahme gemacht. Am Mittwochnachmittag teilte das ZDF mit, dass es auf die Polizei in Potsdam zugegangen sei, die Suche mit einem 30-Sekünder-Info in die Sendung „Aktenzeichen XY ... ungelöst“ gebracht werde. Hoffentlich mit Erfolg. Die Initiative „Vermisste Kinder“ lässt seit Montag die offiziellen Suchplakate der brandenburgischen Polizei auf digitalen Infotafeln in der Hauptstadt schalten.

Nach Auskunft der "XY"-Redaktion seien im Studio neun Hinweise zum Fall Elias eingegangen. Inhaltliches kann vom ZDF nicht mitgeteilt werden, das läuft komplett über die Polizei. Die ersehnte heiße Spur gibt es aber offenbar (noch) nicht.

Insgesamt gab es am Mittwochabend 735 Hinweise, was, so eine Sprecherin, außergewöhnlich viel ist.  

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