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Noch ’ne Gameshow. Jörg Draeger und der Zonk sind wieder da. Sat 1 Gold will mit Wiederholungen alter „Geh aufs Ganze!“-Folgen Zuschauer zwischen 49 und 64 einfangen.Foto:dpa

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Oldies but Goldies: Für alle Fälle Zonk

Draeger, Salesch, Kerner & Co. sollen das neue Programm "Sat 1 Gold" für Ältere attraktiv machen.

Was macht eigentlich Elmar Gunsch, der gemütliche ZDF-Moderator aus den 1980er Jahren? Möchte man bei dem Anblick des Programms des neuen Fernsehsenders Sat 1 Gold gleich mal fragen. Für die einen ist es Retro oder Konserve, für die Senderverantwortlichen ein „Wiedersehen mit alten Freunden“. Am Dienstagabend stellten Katja Hofem und Marc Rasmus den neuen Sender in Hamburg vor. Der Kanal setzt auf alte Formate wie „Kerner“, „Sonja“ oder , „Geh aufs Ganze“. Im Visier dabei: Frauen im Alter von 49 bis 64 Jahren. „Wir sind der erste Sender, der sich bewusst an diese Zielgruppe wendet“, sagte Katja Hofem.

Es käme da eine ganze neue Generation, die Babyboomer-Generation, geballt auf uns zu, die sich Sat 1 Gold auf die Fahne geschrieben habe. So wie sich Sixx seit zweieinhalb Jahren an junge Frauen wende, soll das neue Programm der ProSieben Sat1-Gruppe am 17. Januar 2013 für die weibliche, etwas ältere Zielgruppe, „die sich aber nicht alt fühlt“, an den Start gehen. Zum Auftakt gibt es Wiederholungen, den Quotenhit „Die Wanderhure“ im Doppelpack. Dazu Ausgaben eingestellter Formate wie „Richterin Barbara Salesch“, der Talk „Sonja“ mit Sonja Zietlow, die Comedysendung „Mensch Markus“ mit Markus Maria Profitlich, „Geh aufs Ganze!“ mit Jörg Draeger sowie Ulrich Meyer mit Ablegern seiner „Akte“-Magazine von Sat1. Johannes B. Kerner und Jörg Pilawa tauchen mit alten Shows wieder auf. Im Gegensatz zu Sixx mit seinen US-amerikanischen Serien will Sat 1 Gold ausschließlich deutsche Produktionen zeigen. Auf dem Programm stehen Serien wie „Edel & Starck“, „Für alle Fälle Stefanie“ und „Wolffs Revier“ sowie Spielfilme mit Sophie Schütt. Für Pro Sieben Sat 1-Geschäftsführer Jürgen Hörner bilden die 49- bis 64-jährigen Frauen eine für die Werbeindustrie interessante Zielgruppe: „Hier werden die wichtigen Entscheidungen in der Familie getroffen.“

Schon seit langem wird in der Branche diskutiert, ob die Ausrichtung der Sender auf die vermeintlich besonders werbeaffine Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen up to date ist. Begründet wurde eine derartige Eingrenzung damit, dass Menschen in diesem Alter sich im Allgemeinen im Berufsleben befinden, über Kaufkraft verfügen und im Kaufverhalten als nicht so festgelegt angesehen werden wie ältere Konsumenten. Bei der Abgrenzung wird das hohe verfügbare Einkommen der älteren Zuschauer außer Acht gelassen. Seitens IP Deutschland, dem RTL-Vermarkter, wurden bereits die 20- bis 59-Jährigen als Zielgruppe ins Auge gefasst. Die Pro Sieben Sat 1- Gruppe hatte sich gegen eine solche Verlagerung gewehrt. Wenn nun mit Sat 1Gold die Probe aufs Exempel gemacht wird, sollte der Zielgruppe allerdings ein besseres, breiteres Angebot gemacht werden als mit Draeger, Salesch & Co.

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