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Der Jamaikaner Usain Bolt ist zu Lande der Superstar der Olympischen Spiele zu Rio und wird in Brasilien sogar mit Pelé verglichen.

© REUTERS

Olympische Heldenverehrung: Das Fernsehen im Bolt-Fieber

Gold-Tripple mit Ansage: Auf keinen anderen olympischen Wettbewerb in Rio wurde so oft hingewiesen wie auf den 100-Meter-Lauf der Männer mit Usain Bolt. Eine Medaille hat aber auch das Fernsehen selbst verdient.

Was Michael Phelps im Wasser, ist Usain Bolt zu Lande. Erwartet wurde in der Nacht zu Montag nichts weniger als das absolute Highlight der Leichtathletik. Usain Bolt ist der Pelé dieses Wettbewerbs, brachte es ein brasilianischer Olympia-Fan auf den Punkt. Der Wirbel, den nicht nur, aber besonders das Fernsehen um Usain Bolt macht, hat allerdings etwas von olympischer Heldenverehrung. Der schnellste Mann der Welt hat nicht nur eine Generation von anderen Leichtathleten in den Schatten gestellt, an den Tagen vor und nach seinen Läufen scheint es, als ob auch der Glanz anderer Sportarten etwas verblasst.

Am Abend vor Bolts erstem Gold-Lauf in Rio hielt Alexander Bommes in der „Sportschau“ aus Rio gefühlt alle halbe Stunde den Wecker mit der magischen Zeit 3:25 Uhr hoch, selbst in der „Tagesschau“ wurde der erwartete Sieg des Jamaikaners bereits am Vorabend in Aussicht gestellt. Und tatsächlich kommt es so wie es kommen sollte: Peking, London, Rio – Bolt holt sein siebtes olympisches Gold. Im „Morgenmagazin“ wird sein 100-Meter-Siegeslauf in aller Ausführlichkeit alle halbe Stunde wiederholt. Es fallen einem auf Anhieb wenig andere Bilder ein, die in so kurzer Zeit so oft gezeigt wurden.

Eine ansteigende Leistungskurve zeigt übrigens die ARD-Mediathek. Zwar ist es aus Rechtegründen noch immer nicht möglich, damit den Tag zur Nacht zu machen – also am nächsten Morgen die Berichterstattung der vorherigen Nacht wie von einem Videorekorder komplett abzuspielen. Doch Clips wie die Bahnrad-Zusammenfassung mit neuen Minuten oder den 1500-Meter-Lauf der Frauen mit zwölf Minuten erfüllen ihren Zweck. Und für Bolts 9,81 Sekunden sind drei Minuten mehr als ausreichend. Bis zum 31. Dezember kann man sich sein Gold-Tripple auf dieser Distanz so oft ansehen, wie man möchte.

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