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Medien: Pädagogisch wertvoll

„Deutsche und Polen“: Eine vierteilige ARD-Chronik über ein schwieriges Verhältnis

Ein polnisches Sprichwort sagt: „Solange Mond und Sonne scheinen, wird nie ein Deutscher eines Polen Freund.“ Der ORB nimmt sich mit einer vierteiligen Chronik der schwierigen Beziehung zwischen den Nachbarn an: „Deutsche und Polen“ (heute und morgen, 2. und 3. Januar, jeweils 15 Uhr 15 in der ARD). Der Zeitpunkt ist nicht zufällig gewählt, steht doch die Aufnahme Polens in die EU an.

Seit Kaiser Otto III. im Jahre 1000 im polnischen Gnesen ein Bistum gründete, beeinflussen die Deutschen die polnische Geschichte, meist als Täter, nur selten als Opfer. Die Kreuzritter des Deutschen Ordens, die das Baltikum den Polen entrissen, die Preußen, die sich Polen gleich mehrfach mit anderen europäischen Mächten teilten und schließlich Hitler, der sich den östlichen Nachbarn als erstes Opfer seines Krieges aussuchte, der nach 1945 mit der Vertreibung der Deutschen endete.

Ziel der Reihe sei, sagte ORB-Chefredakteur Johannes Unger, dass die Deutschen die Polen besser kennenlernen. Ein aufwendig gestalteter Internet-Auftritt ( www.deutscheund-polen.de ) soll dazu beitragen. Die Autoren Jens Stubenrauch und Lew Hohmann halten sich an die Regeln einer Geschichtsdoku: zeitgenössische Bilder und Urkunden, Interviews mit Zeitzeugen und Experten etc. Und trotzdem fehlt etwas. Die ebenfalls vom ORB verantworteten „Brandenburger“ wurden vom Schauspieler Kurt Böwe begleitet. In der neuesten Chronik aber fehlt die Klammer eines sprachgewandten Moderators, der der Szenerie Dramatik und Witz gibt und auch mal abschweifen darf. Doch das passte wohl nicht zu dem pädagogischen Anspruch von „Deutsche und Polen“.

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