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PC-Müll: Ein Wurm namens „Wow“

Vorsicht: Das Soziale Netzwerk Facebook wird von einer Spam-Welle überschwemmt.

Das Versprechen ist allzu verlockend. „Wow, jetzt kannst Du sehen, wer sich Dein Profil anschaut“, heißt es in der Botschaft, die derzeit viele Facebook-Nutzer erhalten. Wer darauf klickt, bekommt angeblich eine Tabelle mit Personen zu sehen, die das Nutzer-Profil am häufigsten besuchen. Im Gegensatz zu anderen sozialen Netzwerken wie Studi VZ und Xing gibt es eine solche Funktion bei Facebook nicht – doch die Neugier auf die „Top Profil-Stalker“ scheint bei vielen Facebook-Mitgliedern groß zu sein, größer als die Vernunft. Denn obwohl immer wieder vor solchen Spam-Mails gewarnt wird, sind zahlreiche Nutzer der Software in die Falle gegangen.

Rund 650 000 Facebook-Mitglieder sind bereits Opfer des Wurms geworden, meldet der österreichische Blog metaprime.at. Dass sich der Wurm so rasant verbreiten kann, liegt an seiner hinterlistigen Tarnung: Angeblich ist es ein Freund, der die Botschaft verschickt – und da die Nutzer den Freunden aus ihrer Facebook-Liste in der Regel vertrauen dürften, ahnen sie nichts Böses und öffnen den Link. Doch sobald die Anwendung aktiviert wird, ist das Nutzerprofil infiziert und der Wurm verbreitet sich per Javascript-Code automatisch in der gesamten Kontaktliste weiter, per Veranstaltungseinladung, auf Pinnwänden und sogar im Chat.

Zwar ist dieser Wurm harmlos, nervt aber ungemein, da er Postfächer und Pinnwände zumüllt. Wer hinter dem Virus steckt, ist bisher nicht bekannt. Allerdings ist er keine Ausnahme. In den vergangenen Monaten ist das soziale Netzwerk immer wieder Ziel solcher Spams gewesen. Erst kürzlich waren Spam-Videos bei Facebook verbreitet worden. Solche Attacken wird es künftig noch häufiger geben, prognostiziert Tom Gillis, Sicherheitsexperte bei der US-Internetfirma Cisco. Innerhalb der kommenden fünf Jahre würden sich Spammer auf soziale Netzwerke und Smartphones konzentrieren, sagte Gillis kürzlich bei einer Konferenz.

Facebook versichert, dass kontinuierlich gegen solche Viren vorgegangen werde. Doch lässt das Netzwerk seine Nutzer bei der Bekämpfung der nervigen Spam-Mails recht alleine. Weder gibt es eine Warnung, dass sich hinter der „Wow“-Botschaft ein Virus verbirgt, noch eine Anleitung, wie das Virus beseitigt werden kann.

Dabei sind nur ein paar Klicks nötig, um den „Wow“-Wurm los zu werden. Zuerst muss das Posting von der Facebook-Pinnwand gelöscht werden, in dem auf das Kreuz rechts neben dem Post geklickt wird. Danach muss noch die Anwendung selbst entfernt werden unter „Profil bearbeiten“ und den Punkten „Aktivitäten und Interessen“ und „Andere Seiten anzeigen“. Sonja Pohlmann

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