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Peinliche Promis: Szenen einer Ehe

Familienzusammenführung in sechs Folgen: RTL zeigt „Effenbergs Heimspiel“

Ohne Helm auf der Harley, dicht nebeneinander im Cabrio oder tanzend im Aufzug, die Effenbergs „haben Spaß, Geld und jede Menge Neider“, heißt es in der Dokusoap „Effenbergs Heimspiel“. An sechs Sonntagen können die Zuschauer von RTL nun am Leben von Claudia und Stefan Effenberg teilhaben – „nicht mehr und nicht weniger“, wie der Ex-Fußballstar verspricht.

Die meisten Promis, die ihre aktive Laufbahn beendet haben, wollen ihr zweites Leben nur noch unbeobachtet von den Medien und der Öffentlichkeit genießen. Auch Stefan Effenberg, der Ex-Bayern-Spieler, und seine zweite Frau Claudia hätten allen Grund, sich dem Rampenlicht zu verweigern, und sei es nur wegen ihrer Kinder. Doch da kennt man die Effenbergs schlecht.

Im Fußball können selbst die Bayern Heimspiele versemmeln. Das haben sie mit der wenig schmechelhaften 2:5-Niederlage gegen Bremen gezeigt. RTL sorgt jedoch dafür, dass sich Claudia, 43, und Stefan, 40, nicht verdribbeln. Zudem ist Effe sichtlich gereift. Er kennt seine Schwachstellen und bleibt bei eingeschalteter Kamera auf der Hut. Auf die Frage, wie sie mit der Dauerbeobachtung klar gekommen sind, sagt Claudia Effenberg: „Es gab schon Momente, in denen man lieber allein sein wollte. Aber wenn man ein Team hat, dem man vertrauen kann, fällt manche schwere Situation schon leichter.“ Dies merkt man ihr in dem vorgefertigten Presse-Interview deutlich an. Claudia sagt zwar, dass Stefan „der Bestimmer“ ist, beim Reden hat sie die Hosen an: Von elf Fragen an das Paar beantwortete sie neun. Auch auf die Frage, was sie sich von der Sendung erwarten, sprach sie für beide: „Stefan hat in den USA so viele coole Dokusoaps gesehen, von wirklich tollen Stars, das will ich jetzt auch probieren.“

Und RTL zeigt in aller Ausführlichkeit, wie die Effenbergs wurden, wie sie sind. Sportlich legte Effenberg eine Bilderbuchkarriere hin, mit zahlreichen Siegen und unzähligen Auszeichnungen. Auch der Stinkefinger kommt ins Bild, der Bundestrainer Berti Vogts keine andere Wahl ließ, als Effenberg aus der Natinalmannschaft zu schmeißen. Auch privat war Effenberg für viele Schlagzeilen gut: durch die Trennung von seiner Frau Martina, das Verhältnis zu Claudia Strunz, der Frau seines Teamkollegen Thomas Strunz – „und das Rotationsprinzip“, wie es aus dem Off heißt.

Von nun darf der RTL-Zuschauer bei jeder weiteren Etappe dabei sein: Der Fast-Ehe mit Claudia, die Stefan kurz vor dem Traualtar absagte und die dann zwei Jahre später doch zustande kam. Und die schwierige Fernehe, er mit seinen Kindern in Florida, sie als Mode-Designerin in Deutschland. Und der Seitensprung zur „gutnachbarschaftlichen Beziehung“ in Florida, die Claudia ihm dennoch verzieh. Nein, es sei nicht die letzte Chance für ein gemeinsames Leben, sondern der Beginn der richtigen Ehe, wenn beide nun in München auf die Suche nach einem „gemeinsamen Nest“ gehen.

„Effenbergs Heimspiel“, das ist eine der aufgeblasensten Homestorys im deutschen Fernsehen, die lange vor dem Einzug in das gemeinsame Heim beginnt. Die Suche nach der geeigneten Unterkunft ist für RTL ein echter Glücksfall. Gleich in Serie gibt es Penthäuser und Stadtvillen wie in „Schöner Wohnen“, mitsamt Kommentierung durch Claudia und Stefan Effenberg. Klar ist: Die Wünsche der beiden nach „ein bisschen mehr Platz“ lassen sich nur im „gehobenen Segment“ erfüllen. Besucht wird: ein Penthouse mit 330 Quadratmetern in München-Harlaching mit drei Hauptschlafzimmern im Westflügel und sechs Balkonen – aber zu kleiner Küche. „Teuer, edel und absolut toll“, findet Claudia das 800-Quadratmeter-Haus in Ismaning, wäre da nicht die gefährliche Straße direkt davor und auch Stefan meint, dass es in dem Sieben-Millionen-Euro-Objekt zu sehr nach Möbelhaus aussieht. Auch das 700-Quadratmeter-Stadthaus in Bogenhausen mit den 21 Zimmern und den schusssicheren Fenstern kommt am Ende doch nicht in die engere Wahl, zu viel Marmor, Blattgold und Belle Èpoque, kurz: „nicht meine Welt“, wie Stefan sagt.

„Effenbergs Heimspiel“ ist mehr Soap als Doku. „Endlich können alle sehen, wie wir wirklich sind. Nämlich ganz normal“, sagt Claudia auf ihrer langen Suche nach dem Domizil mit der richtigen Größe von Küche und Garten. Sicher ist: Man erfährt weit mehr, als man je von den Effenbergs wissen wollte.

„Effenberg Heimspiel“, RTL, sechs Folgen, immer sonntags um 19 Uhr 05

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