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Fröhlich, aber mit Biss im Talk: Peter Hahne

© dpa

Peter Hahne wird 65: Klartext statt Kuschelthesen

Christenmensch, Autor und ZDF-Gesicht: Peter Hahne wird 65. Und wenn er in den Ruhestand geht, dann geht sein Talk "Peter Hahne" mit ihm.

65. Geburtstag am 9. November, letzte Sendung im Dezember – und vorher, am 27. November, noch das passende Talkthema: „Endlich Rentner! Und was dann?“ Peter Hahne hat eine Antwort parat: Bücherschreiben, Radfahren im Spreewald, Ruhe, Nordseebrise auf Amrum.

Der gebürtige Westfale mit Berufswunsch Pfarrer bog nach dem Diplomstudium in evangelischer Theologie in den Journalismus ab, nach mehr als 30 Jahren beim ZDF ist er eines der Gesichter des Programms. Kirche und Glauben hat er nie aus den Augen gelassen. Ob mit seinen Bestsellerbüchern wie „Schluss mit lustig“, seinem Engagement in der Kirche oder seinem Talk „Peter Hahne“ ist der selbst ernannte „Überzeugungstäter“ seinem Leitstern gefolgt. Klartext statt Kuschelthemen, erklärt konservativ, mehr als ein Ohr für die Vernachlässigten und stets in der Spur, wenn es den Verlust christlicher Werte zu begrenzen galt. „Ich bin wertvoll, weil Gott nach mir fragt, nicht weil ich so gefragt bin“, so mischen sich hier Demut und Selbstbewusstsein.

"heute" und "heute-journal"

Der Journalist Hahne saß im ZDF-Schaufenster. Jahrelang präsentierte und moderierte er „heute“ und „heute-journal“, über hundert Sommerinterviews führte er mit den politischen Spitzen der Republik. 2010 war es um die Prominenz fast geschehen, das ZDF verlängerte Hahnes Vertrag als stellvertretender Leiter des Hauptstadtstudios nicht. Das Angebot, eine Talksendung am Sonntagvormittag zu machen, klang nach Abschiebung. Aber Peter Hahne, hinter dessen offensiver Fröhlichkeit sich Härte und Durchsetzungsvermögen camouflieren, nahm die Herausforderung an. Das Modell, ein Thema mit zwei gegenläufigen Gästen zu diskutieren, verfing. Unverändert, als die Talksendung, die explizit keine Talkshow sein will, auf Mitternacht verlegt wurde. Peter Hahne gibt „Peter Hahne“ auf. Er geht in den Ruhestand, er möchte nicht aus dem Studio getragen werden müssen.Joachim Huber

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