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Medien: Poker-Ball

Die TV-Verhandlungen um die Fußball-WM 2006 sind eröffnet

Der erste Verhandlungspoker um die deutschen TVRechte für die Fußball-WM ist gescheitert. ARD und ZDF konnten sich mit dem Rechtevermarkter Infront bisher nicht über einen Vertrag für alle 64 Spiele beim Turnier in Deutschland einigen. Sie haben daher notgedrungen nur ein Minimal-Angebot über 24 Spiele abgegeben, so wie es bereits im Vertrag für die WM 2002 fixiert war. Es könnte, aber es muss nun nicht zur Wiederholung des Ärgers von 2002 kommen: Bei den Übertragungen aus Asien war mehr als die Hälfte der WM-Spiele nur im Abo-Fernsehen zu sehen. Der Schweizer Rechtevermarkter und Premiere sprechen bereits miteinander. Premiere-Geschäftsführer Georg Kofler sagte, „wir wollen 2006 das gleiche Angebot wie aus Japan und Südkorea: Alle Spiele und alle Tore bei Premiere.“ Kofler lässt keinen Zweifel daran, dass es sich für seinen Sender aus finanzieller Sicht nur lohnt, wenn möglichst viele Spiele exklusiv bei Premiere laufen.

Was für Premiere sinnvoll ist, erscheint den meisten Fußball-Fans als Schreckensszenario, wenn erneut 40 Spiele nur gegen Abo-Zahlungen zu sehen sein sollten. Franz Beckenbauer, Präsident des Organisationskomitees, hebt schon die Augenbrauen: „Die Blamage möchte ich nicht erleben, wenn die Öffentlich-Rechtlichen das nicht hinkriegen.“ Bei ARD und ZDF hieß es am Mittwoch, „wir sind nach wie vor an allen 64 Spielen interessiert“. Die entscheidende Frage für ARD und ZDF sind aber nicht die 64 Spiele live in ihren Programmen, sondern alle Partien des WM-Turniers im deutschen Free-TV. Am Ereignis interessiert zeigt sich zum Beispiel auch der Privatsender RTL. „Wir prüfen jetzt, welche sinnvollen Optionen es gibt“, sagte Hans Mahr, Informationsdirektor bei RTL. „Wir haben wiederholt gesagt, dass die WM 2006 ein nationales Großereignis ist, an dem alle interessierten großen Sender beteiligt werden sollten.“ RTL halte es für sinnvoll, die Last „auf möglichst vielen Schultern zu verteilen“. jbh

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