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Hatice Kamer berichtet aus kurdischen Gebieten im Südosten des Landes.

© Tsp

Pressefreiheit in der Türkei: Festgenommene WDR-Journalistin Kamer wieder freigelassen

Die international renommierte Journalistin Hatice Kamer, die bei Recherchen zu einem Unglück von der türkischen Polizei festgenommen wurde, ist wieder frei. Das berichteten Familie und Anwalt am Sonntag dem WDR.

Die international renommierte Journalistin Hatice Kamer, die von der türkischen Polizei festgenommen wurde, ist wieder frei. Das berichteten Familie und Anwalt am Sonntagnachmittag dem WDR.

Kamer gehört zu den wenigen Reportern, die aus den kurdischen Gebieten berichten. Die Korrespondentin wurde nach Angaben ihrer Familie in der südosttürkischen Provinz Siirt festgenommen, als sie über ein Grubenunglück berichteten wollte. Die 39-Jährige ist eine der wenigen Journalisten, die noch aus den Gebieten mit kurdischer Bevölkerungsmehrheit im Südosten der Türkei berichten.

Wie die Familie dem WDR sagte, hatte die Polizei Kamer vorgeworfen, Fotos auf militärischem Gebiet gemacht zu haben. Danach wurde sie an einem Polizeikontrollpunkt festgenommen. Kamer wurde bei der Polizei in das Dezernat für Terrorbekämpfung gebracht. Ihre Familie und der Anwalt vermuten, Hintergrund könne Kamers Berichterstattung für ausländische Medien über in der Türkei unliebsame Themen sein. Kamer ist langjährige Reporterin des WDR. Außerdem arbeitet sie für BBC und Voice of America.

Zurzeit berichtet sie für die WDR 3 Sendung „Türkei unzensiert“ über die Ereignisse im Südosten des Landes. Der Deutsche Journalistenverband (DJV) hatte die Festnahme der Reporterin scharf kritisiert. Der erneute Fall zeige, wie die türkische Regierung unliebsame Journalisten drangsaliere. (meh)

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