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Publikation: Zeitung für jüdisches Leben

In Berlin wurde „Jewish Voice from Germany“ vorgestellt, herausgegeben von dem Publizisten Rafael Seligmann.

Mit der Bewertung von Zeitungsarbeit sollen Politiker zurückhaltend sein, sagte Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) bei der Präsentation der „Jewish Voice from Germany“ am Dienstag in Berlin und erlaubte sich damit eine versteckte Stichelei auf Christian Wulffs Anruf bei der „Bild“, aber ein Lob sei sicher erlaubt: „Es ist etwas sehr Besonderes und eine große Freude, dass es die ,Jewish Voice from Germany‘ gibt.“

Herausgegeben und geführt wird die „Jewish Voice from Germany“ (Jüdische Stimme aus Deutschland) von dem Berliner Publizisten Rafael Seligmann. Er möchte mit der Vierteljahresschrift über das jüdische Leben in Deutschland berichten. Die Zeitung, die am Dienstag offiziell vorgestellt wurde, richtet sich mit englischsprachigen Berichten aus Politik, Kultur und Wirtschaft vor allem an Leser in den USA. Sie soll unabhängig sein und sich durch Anzeigen finanzieren.

Fast 70 Jahre nach dem Nationalsozialismus müssten die Juden zeigen, dass sie „keine Opfergemeinschaft“ mehr sind, sagte Seligmann. „Wir wollen nicht einzig dastehen als diejenigen, die bedauert, die betrauert werden.“ Vor allem in den USA beschränke sich die Wahrnehmung der deutschen Juden oft auf Begriffe wie Holocaust oder Antisemitismus. 30 000 Exemplare wurden von der ersten Ausgabe gedruckt.

„Es ist alles andere als selbstverständlich, dass jüdisches Leben wieder fester Bestandteil unserer Gesellschaft ist“, sagte Westerwelle. Die „Jewish Voice“ sei ein Zeichen dafür, dass es in Deutschland für Juden wieder einen „festen Platz“ gebe. Auch Gary Smith, Direktor der American Academy in Berlin, lobte die Zeitung. „Sie vermittelt den Lesern ein besseres Verständnis vom jüdischen Leben in Deutschland“, sagte Smith. Die gemeinsamen Werte, würden durch Initiativen wie die „Jewish Voice“ immer wieder neu erläutert. Sonja Pohlmann

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