zum Hauptinhalt
Foto: dpa

© dpa

Rettung in Sicht?: „Rundschau“: Akbay ist als Bieter raus

Nur noch die "FAZ" scheint im Rennen um den insolventen Verlag zu sein.

Der Gläubigerausschuss der insolventen „Frankfurter Rundschau“ (FR) hat das Angebot des türkischen Verlegers Burak Akbay abgelehnt. Damit verbleibt der Verlag der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (FAZ) als einziger Bieter im Rennen um die linksliberale Traditionszeitung. Die Druckerei der „Rundschau“ wird nun stillgelegt, so sehen es die Pläne der „FAZ“ vor. Akbay wollte die Druckerei weiterbetreiben – doch war auch sein zweites, nachgebessertes Angebot nicht tragbar, wie der Gläubigerausschuss am Freitag den Mitarbeitern des Druck- und Verlagshauses in einem Schreiben mitteilte.

Das zuletzt von Akbays Verlag Estetik Yayincilik „vorgelegte Angebot ist vom Gläubigerausschuss als nicht ausreichend abgelehnt worden“, heißt es in dem Schreiben. Nach Überzeugung der Gläubiger ist Akbays Konzept nicht tragfähig genug, der Kaufpreis deutlich zu niedrig, die angebotenen Sicherheiten für die Zahlung zudem nicht ausreichend. Ali Gülen, Geschäftsführer von Estetik in Deutschland, sagte, dass Akbay jetzt noch einmal nachbessern wolle. Das Angebot werde im „zweistelligen Millionenbereich“ liegen. Der Sprecher der Insolvenzverwaltung, Ingo Schorlemmer, sagte jedoch der dpa, dass sich die Gläubiger mit einem neuen Angebot Akbays „nicht beschäftigen“ werden.

Die „FAZ“ plant, nur 28 Mitarbeiter aus der Redaktion von 450 Mitarbeitern insgesamt zu übernehmen. Derzeit prüft das Bundeskartellamt das „FAZ“-Angebot. Greifen könnten die Bedingungen einer Sanierungsfusion, denn die bestehende Marktposition der „Rundschau“ würde „bei deren Ausscheiden ohnehin der ,FAZ‘ zuwachsen“, teilte das Kartellamt mit. Akbay war der einzige alternative Bieter. Bis Donnerstag muss eine Entscheidung getroffen werden. „Lehnt das Kartellamt eine Übernahme ab, bin ich gezwungen, die Verlagstätigkeit zum Ende des Monats Februar einzustellen“, teilte Insolvenzverwalter Frank Schmitt den Mitarbeitern in dem Schreiben mit. Sonja Pohlmann

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false