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Medien: Rettungsaktion

"Marie Claire" ist ein Klassiker unter den gehobenen Frauenzeitschriften, ihr Name schmückt die Titelpalette des Verlages Gruner+Jahr. Angelika Jahr, im Vorstand zuständig für die journalistischen Fragen, kümmert sich höchstselbst um das Monatsmagazin.

"Marie Claire" ist ein Klassiker unter den gehobenen Frauenzeitschriften, ihr Name schmückt die Titelpalette des Verlages Gruner+Jahr. Angelika Jahr, im Vorstand zuständig für die journalistischen Fragen, kümmert sich höchstselbst um das Monatsmagazin. Sie ist dessen Herausgeberin. Seit einiger Zeit scheint "Marie Claire"gefährdet. In der Vergangenheit kam es zu konzeptionellen Fehlern, auch die wechselnden Chefredakteure zeugten nicht von Kontinuität. An der Spitze sitzt nun Hans-Hermann Sprado (Herausgeber "P.M."), dem der Ruf eines erfolgreichen Blattmachers anhängt. Er soll schaffen, was seinen Vorgängern nicht gelungen ist:den Kioskverkauf von "Marie Claire" zu steigern. Sein Rezept lautet "zurück zu den Wurzeln", zum ursprünglichen Konzept. Die Reportagen sollen wieder mehr zur Geltung kommen. Doch der Relaunch vom September trägt keine Früchte. Zurzeit verkauft das Magazin 129500 Hefte, knapp acht Prozent weniger als im Vorjahr. Dagegen kommt Konkurrentin "Elle" (Burda) auf 217860 verkaufte Hefte (plus 11 Prozent). Ein weiteres Indiz, dass es "Maire Claire" schlecht geht, sind die sonstigen Verkäufe: Fast 58000 Hefte werden auf diese Weise vertrieben, nur 40000 werden tatsächlich am Kiosk gekauft, weitere 6000 gehen an Abonnenten. Diese, etwas undurchschaubare "sonstige Auflage" will der Vorstand senken. Gleichzeitig soll ab April eine zwei Millionen Mark teure Werbekampagne der Agentur KNSK den Kioskverkauf ankurbeln. Dass "Marie Claire" ein Schicksal wie das eingestellte "Bizz" erleiden könnte, verneint Angelika Jahr. Regulär endet der Vertrag mit dem französischen Titeleigner 2004.

usi

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