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Richtig teuer: Murdochs Milliarden

Der Medientycoon erwirbt für eine Rekordsumme für TV-Rechte an Spielen der englischen Premier League.

Die englische Premier League bleibt das Maß aller Dinge bei der Vermarktung von Medienrechten. Für umgerechnet 3,7 Milliarden Euro (3,02 Milliarden Pfund) sicherten sich der Bezahlsender BSkyB und der Telekommunikationsdienstleister BT die Lizenzen für die Live-Übertragung von 154 Spielen während der drei Saisons 2013/14 bis 2015/16. Das ist eine Steigerung um 1,6 Milliarden Euro.

Zum Vergleich: Die deutsche Fußball-Liga bekommt durch den im April fixierten Vertrag für vier Spielzeiten ab 2013/14 rund 2,5 Milliarden Euro und damit 53 Prozent mehr als bisher. Allein der Pay-TV-Sender Sky Deutschland bezahlt für die Live-Rechte einer Saison 485 Millionen Euro. Sky darf dafür alle 612 Partien der ersten und zweiten Bundesliga übertragen, BSkyB nur 116 Partien der Premier League.

Der englische Pay-TV-Sender wie der deutsche werden von Rupert Murdochs News Corp. kontrolliert. Während Sky Deutschland zwar geringer werdende, aber immer noch Millionenverluste schreibt, ist die britische Station enorm erfolgreich, der Jahresgewinn liegt bei mehr als einer Milliarde Euro. Auch hier ist Spitzenfußball Abo-Argument Nummer 1.

Beobachter meinen, Murdoch habe auch einen politischen Preis bezahlt. Durch den Abhörskandal seiner Boulevardblätter wie „News of the World“ unverändert unter starkem Druck, investiert er in den Lieblingssport der Briten mehr Geld, als er vielleicht hätte investieren müssen. Über mangelnde finanzielle Unterstützung aus der Pay-TV-Kasse sollen sich die Klubs nicht beschweren dürfen.

Nicht wenige Politiker, insbesondere aus der Labour-Opposition, haben Murdoch vorgeworfen, er sei nicht in der Lage, sein Medienunternehmen angemessen zu führen, und öffentlich über dessen Verlust der BSkyB-Lizenzen räsoniert. Rupert Murdoch hat mit seiner Milliardensumme für die Premier League auf seine Weise geantwortet: Er ist solvent, er sieht seinen Platz unverändert auf der Insel. Rupert Murdoch kämpft. Joachim Huber

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