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Medien: RTL überträgt RTL-Triumph

Der Privatsender räumt beim Deutschen Fernsehpreis 2003 ab

RTL hatte ein Heimspiel und siegte: Neun der 26 Auszeichnungen gingen am Samstagabend bei der Verleihung des Deutschen Fernsehpreises 2003 an den Kölner Privatsender. Dazu heimsten mit Günther Jauch, der den Publikumspreis bekam, und Rudi Carrell, dem die Jury den Ehrenpreis für sein Lebenswerk zuerkannte, zwei weitere Persönlichkeiten, die gegenwärtig ausschließlich für RTL aktiv sind, die Trophäe ein.

Nach der Show, die im Fernsehen 4,79 Millionen Zuschauer sahen, wurde auf der Party im Kölner Coloneum jedoch Kritik laut an der Vergabepraxis der Jury. RTL triumphierte mit seinen neun Preisen über die ARD (sechs), Sat 1 (drei), das ZDF (drei) und Pro 7 (zwei). Der NDR, der WDR, der SWR und das AboFernsehen bekamen jeweils eine Auszeichnung. Der Deutsche Fernsehpreis wird von ARD, RTL, Sat 1 und ZDF getragen und fand in diesem Jahr in der Regie von RTL statt. Den Preisregen verdankte RTL hauptsächlich dem Show- und Serienbereich. Die Castingreihe „Deutschland sucht den Superstar“ setzte sich gegen die „70er Show“ mit Hape Kerkeling (auch RTL) und die Sat 1-Comedy „Genial daneben“ mit Hugo Egon Balder durch. Die alt bewährte Serie „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ behauptete sich gegen das neue Sat 1-Format „Lenßen & Partner“ und den ARD-„Marienhof“. Walter Sittler wurde zum besten Schauspielen einer Sitcom („Nikola“) gekürt, „Nikola“-Hauptdarstellerin Mariele Millowitsch in der weiblichen Sitcom-Konkurrenz. „Abschnitt 40“ hielt die Jury unter Vorsitz von „Focus“-Chefredakteur Helmut Markwort für die beste Serie. Und Peter Kloeppel wurde mit dem Preis für die „Beste Moderation Information“ belohnt.

Konkurrent Sat 1 zeigte sich später enttäuscht. Geschäftsführer Martin Hoffmann sprach von einem fehlenden „Gleichgewicht“, ZDF-Intendant Markus Schächter meinte, man müsse „über alles reden“, bevor das ZDF im nächsten Jahr die Veranstaltung ausstrahlen werde. Die ARD drückte ihren Protest durch Abwesenheit aus: Weder der ARD-Vorsitzende Jobst Plog noch Fernsehdirektor Günter Struve waren erschienen.

Weitere Träger des Deutschen Fernsehpreis sind: „Unter Verdacht – Eine Landpartie“ (ZDF); Beste Comedy: „Harald Schmidt Show“ (Sat 1); Beste Reportage: Irak-Berichte von Antonia Rados (RTL); Beste Sportsendung: Premiere Bundesliga-Konferenz; Beste Regie Fernsehfilm: Torsten Fischer („Der Anwalt und sein Gast“, ARD); Bester Schauspieler Fernsehfilm: Edgar Selge („Polizeiruf 110 - Pech und Schwefel“, ARD); Beste Schauspielerin Fernsehfilm: Ulrike Krumbiegel („Geschlecht: weiblich“, SWR). dpa/jbh

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