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Rundfunk: Willi Steul wird neuer Intendant des Deutschlandradios

Ernst Elitz Nachfolger ist Doktor der Ethnologie und arbeitete seit 1998 als Landesdirektor Baden-Würtemberg beim SWR. Als Korrespondent war er bereits in Athen, Beirut, Genf und Afghanistan tätig.

Das Deutschlandradio (DLR) bekommt einen neuen Intendanten. Willi Steul folgt am 1. April Ernst Elitz. Der Gründungsintendant geht dann, nach drei Amtsperioden mit 67 Jahren, in den Ruhestand. Mit Willi Steul, der seit Oktober 1998 als Landessenderdirektor Baden-Württemberg des Südwestrundfunks (SWR) in Stuttgart arbeitet, kommt kein Unbekannter in das Radiohaus mit den zwei Programmen, dem informationsorientierten Deutschlandfunk in Köln und dem Deutschlandradio Kultur in Berlin. Hier, in der Hauptstadt, hat der heute 57-jährige Steul in der Aufbauphase des „Nationalen Hörfunks“, wie sich der DLR auch gerne nennt, das Deutschlandradio Berlin, heute DLR Kultur mit eben diesem Anspruch, als Chefredakteur geleitet. Seine journalistische Laufbahn hatte der promovierte Ethnologe 1978 als Politikredakteur beim damaligen Südwestfunk (SWF) in Baden-Baden begonnen. Es folgten Stationen als Hörfunkkorrespondent für den SWF und die ARD in Beirut, Bonn, Athen, Genf sowie für Afghanistan.

Der Vorschlag für die Wahl des ARD-Mannes kam von ZDF-Intendant Markus Schächter, der als Vorsitzender des Verwaltungsrates einen geeigneten Kandidaten finden musste. Nachdem sich das achtköpfige Gremium mit Zwei-Drittel-Mehrheit auf Steul verständigt hatte, mussten die 40 Mitglieder des Hörfunkrates wählen. Auch hier brauchte der konservative Steul zwei Drittel der Stimmen, „mit großer Mehrheit“ ist er laut Mitteilung gewählt worden.

Markus Schächter würdigte Steul als einen hervorragenden öffentlich-rechtlichen Rundfunkmann, der in seinen bisherigen beruflichen Stationen und bei zahlreichen Auslandseinsätzen als Korrespondent seine journalistische Qualifikation und seine organisatorischen Fähigkeiten unter Beweis stellen konnte, so zuletzt beim Aufbau des SWR-Landessenders Baden-Württemberg. Willi Steul sei „geeignet, den Nationalen Hörfunk in die digitale Zukunft zu führen“, sagte Markus Schächter.

Der stellvertretende Hörfunkratsvorsitzende Frank Schildt nannte den gewählten Intendanten „eine erfahrene Führungspersönlichkeit mit hoher Kulturaffinität“, die die hohe Qualität der beiden Programme garantieren werde. Auch der Aufbau und die Realisierung eines dritten Programms des nationalen Hörfunks, DRadio Wissen, lägen bei Steul in den besten Händen.

Als weitere Kandidaten für die Intendantenwahl galten unter anderem Arte- Programmdirektor Christoph Hauser, MDR-Hörfunkchef Johann Michael Möller und Phoenix-Geschäftsführer Christoph Minhoff. (jbh)

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