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Medien: Schatten der Stasi: Rückhaltlose IM-Aufklärung

Dass der "aktuelle Anlass", der den MDR dazu veranlasste, über den "langen Schatten der Stasi" zu debattieren, so aktuell werden würde, war nicht einkalkuliert. Frank Liehr kündigte die Programmänderung zuvor noch in seiner Sendung "Hier ab vier" an.

Dass der "aktuelle Anlass", der den MDR dazu veranlasste, über den "langen Schatten der Stasi" zu debattieren, so aktuell werden würde, war nicht einkalkuliert. Frank Liehr kündigte die Programmänderung zuvor noch in seiner Sendung "Hier ab vier" an. Etwa zur gleichen Zeit liefen die Rotationsmaschinen der "Mitteldeutschen Zeitung" an, die weitere Stasi-Fälle bekannter MDR-Moderatoren enthüllte. So soll eben jener Frank Liehr gleich zwei Stasi-Verpflichtungen unterschrieben haben. Erst vor einer Woche wurde sein Kollege Oliver Nix enttarnt, ebenso wird der Moderator des Reisemagazins "Biwak", Horst Mempel, der IM-Tätigkeit bezichtigt. Genannt wird zudem MDR-Fernsehredakteur Martin Hübner.

MDR-Intendant Udo Reiter zeigte sich, wie immer, wenn einer seiner Top-Leute enthüllt wird, überrascht. "Kein Wunder", hält ihm Joachim Gauck, der ehemalige Wächter über die Stasi-Akten, entgegen, wenn sich der MDR zur Akteneinsicht tragen lasse. Die MDR-Vertreter beschworen, seit 1997 geglaubt zu haben, mit der Überprüfung durch zu sein. Doch versäumt wurde, auch die freien Mitarbeiter einer Überprüfung zu unterziehen. Er werde jetzt kritischer hinschauen, versprach Intendant Reiter zum Schluss.

Ralf Hübner

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