zum Hauptinhalt
ARD-Olympiareporter Wilfried Hark bekommt den „Dschammeeka-Preis“ verliehen.

© NDR

Schlechtes Deutsch: ARD-Reporter bekommt „Dschammeeka“-Verbot

Seit Jahren kämpft der Verein Deutsche Sprache gegen Anglizismen im Deutschen. Auch während der Olympischen Spiele hört er genau hin - und verleiht ARD-Reporter Wilfried Hark nun einen wenig ruhmreichen Preis.

Weil er Wörter angeblich zu englisch ausspricht, hat ARD-Olympiareporter Wilfried Hark (52) die Empörung von Sprachpflegern auf sich gezogen. Der Verein Deutsche Sprache (VDS) in Dortmund stört sich besonders an Harks Aussprache von „Jamaika“ und verleiht dem Reporter deshalb den neu geschaffenen „Dschammeeka-Preis“. „Damit zeichnen wir ab jetzt Reporter aus, die bei sportlichen Großereignissen am konsequentesten die deutsche Aussprache von Orts-, Länder- und Personennamen vermeiden“, erläuterte der VDS-Vorsitzende Professor Walter Krämer am Dienstag.

„Ich habe nichts dagegen, wenn Reporter Länder in ihrer jeweiligen Landessprache aussprechen. Dann hieße die Insel aber ,Dschömeika'“, belehrte Krämer den Reporter. „Dschammeeka“ würden den Namen vor allem Amerikaner aussprechen. „Aber warum nicht ,Jamaika', so wie man es schreibt und auch in Deutschland spricht?“ Weder die französischen noch die spanischen oder italienischen Reporter würden sich dem angelsächsischen Ausland „derart unterwürfig anbiedern“. Eine Urkunde mit Begründung sei an den Empfänger des Preises unterwegs, hieß es. Der VDS kämpft seit Jahren erbittert gegen Anglizismen im Deutschen.

Wilfried Hark reagierte mit Befremden auf die Auszeichnung: „Ich habe den Preis nicht verdient. Ich war das nicht". (mit dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false