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Der Android-Roboter

© dpa

Schwachstelle bei Smartphones: Sicherheitslücke bedroht Android-Handys

Millionen Android-Geräte sind für Hacker angreifbar, warnt das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik

Millionen Handys mit dem Betriebssystem Android sind über mehrere Sicherheitslücken angreifbar für Hacker. Davor warnte das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik am Mittwoch. Das von Google entwickelte Betriebssystem habe eine Lücke bei der der Multimedia-Schnittstelle Stagefright. Damit lasse sich über eine Multimedia-Nachricht Schadcode auf Handys platzieren, berichtete der Sicherheitsfachmann Joshua Drake. Hacker könnten so Daten stehlen, Ton und Video aufnehmen oder auf gespeicherte Fotos zugreifen.

Virus kann automatisch auf das Handy geladen werden

„Angreifer brauchen nur Ihre Handynummer, um von außen ein Programm auszuführen, das sie mit einer besonderen präparierten Multimedia-Nachricht verschicken“, schrieben die Sicherheitsforscher um Drake auf dem Blog ihrer Firma Zimperium. „Diese Lücken sind sehr gefährlich, weil sie ohne das Zutun der Opfer ausgenutzt werden können.“ Opfer müssten ein Video aus einer MMS mit Schadcode beispielsweise nicht abspielen, sondern nur die Nachricht ansehen, berichtete Drake dem US-Magazin „Forbes“.

Unter bestimmten Umständen würden Handybesitzer die manipulierte Nachricht nicht einmal bemerken: Der Schadcode könne ausgeführt werden, bevor die Benachrichtigung auf dem Display erscheint.

Betroffen seien alle Geräte mit dem Android-Betriebssystem ab der Version 2.2, die 2010 herauskam, bis zur Version 4.1, die es seit Mitte 2012 gibt. Hacker könnten sich von der Multimedia-Software weiter auf das Gerät vorarbeiten, warnte Drake. Das hänge davon ab, wie eng die jeweiligen Hersteller die Multimedia-Schnittstelle abgesteckt hätten, oder ob man darüber weitreichenden Zugriff auf das Gerät bekommen könne.

Google erklärte, die Sicherheitslücke sei „unter Laborbedingungen auf älteren Android-Geräten identifiziert“ worden. „Nach unserem derzeitigen Wissensstand ist niemand davon betroffen“, teilte das Unternehmen mit. Das steht im Widerspruch zu Aussagen von Drake, der schätzt, dass Hunderte Millionen Geräte über die Lücke angreifbar sind.

Updates sind verfügbar

Für die Millionen Besitzer von Android-Handys und -Tablets gibt es kein zentrales Update, das sie vor der Lücke schützen würde. Google schickte zwar ein Sicherheits-Update an die Hersteller von Android-Geräten. Doch die Handybauer können selbst entscheiden, wie sie Updates an ihre Kunden weitergeben. Einzig bei den den Nexus-Geräten, die Google selbst baut, soll die Lücke in dieser Woche gestopft werden. Der Hersteller HTC sagte Forbes, die Lücke solle in den künftig veröffentlichten Geräten geschlossen werden.

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik empfiehlt Handybesitzern mit älteren Android-Versionen, auf Version 4.1 oder höher umzusteigen. Wenn das nicht möglich sei, sollten Kunden sich an die Hersteller wenden, „um die Verfügbarkeit von Sicherheitsupdates zur erfragen“. (dpa)

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