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Sender im Stress: Nach dem Krieg ist vor dem Frieden

Beim Deutschlandradio wollen Senderspitze und Mitarbeiter den Streit um die Führungskultur entschärfen. Eine Arbeitsgruppe soll Vorschläge erarbeiten.

Im Deutschlandradio (DLR) beginnen jetzt Friedensverhandlungen. Sie sind notwendig geworden, nachdem in der vergangenen Woche von Mitarbeitern der Funkhäuser in Berlin und Köln harte Kritik an der Führungskultur laut geworden war. Die Geschäftsleitung um Intendant Willi Steul habe mit Personalvertretern und Redakteursausschüssen bei einem Treffen festgestellt, „dass eine vertrauensvolle Zusammenarbeit im Deutschlandradio hergestellt und die interne Kommunikation verbessert werden muss“.

Gemeinsames Ziel sei es, in einer Kultur der gegenseitigen Wertschätzung und des Respektes Vertrauen zu gewinnen“, wie es in einer Erklärung der Senderspitze vom Mittwoch heißt. Demnach soll bis Mitte Mai ein Vorschlag vorliegen, „wie die Sorgen, Ängste und die Kritik vieler Kolleginnen und Kollegen besser aufgenommen werden können und in welchen Strukturen und mit welchen konkreten Maßnahmen das Miteinander verbessert werden kann“.

Intendant Steul nennt Vorwürfe "substanzlos"

Dieses Konzept soll von je zwei Mitarbeitern der Berliner und der Kölner Personalvertretungen, je einem Mitglied der örtlichen Redakteursausschüsse und zwei von der Geschäftsleitung benannten, ihnen aber nicht angehörenden Personen, erarbeitet werden. Intendant Steul begrüßte dieses Vorgehen und verband dies mit einem Mitarbeiterlob. Die Qualität der Programme von Deutschlandradio – Deutschlandfunk, Deutschlandradio Kultur und DRadio Wissen – sei besonders die Leistung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Steul ging auch auf den erhobenen Vorwurf ein, wonach dem Sender „durch Managementfehler mehrere Millionen Euro Schaden“ entstanden sei. Er nannte diesen Vorwurf „substanzlos“. Der Intendant bekam für diese Feststellung Rückendeckung. Personalvertreter und Redakteursausschüsse versicherten laut Erklärung, ihnen lägen keine Hinweise auf einen solchen Schaden vor und dafür, dass das dichte System von Aufsicht und Kontrolle nicht funktioniere.

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