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Serie: Gut gebrüllt, T-Rex

Steven Spielberg landete mit seinem Dino-Film "Jurassic Park" einen Riesenerfolg. Nun lässt ProSieben Urzeitechsen in die Gegenwart holen.

Es gibt Schreie, die vergisst man nicht. Zum Beispiel im Film „Jurassic Park“ von Steven Spielberg die Schreie der Raptoren in ihrem Gehege: Die Echsen selbst sieht man nicht, doch die Geräusche der Killertiere bleiben unvergessen, obwohl es sich dabei doch nur um die Mischung von einem spitzen Delfinschrei und dem satten Brüllen eines Walrosses gehandelt hat, wie das Making-of zum Film verriet. Aus welchen Tieren der Schrei des schrecklichsten aller Dinosaurier, des T-Rex, zusammengesetzt wurde, erfuhr man nicht. Allerdings ist das nicht so tragisch. Wer will, kann diesen Schrei eine ganze Woche lang auf Pro Sieben hören: in der sechsteiligen Serie „Prehistoric Park – Aussterben war gestern“.

Wie ein Dino-Schrei klingt, weiß jedes Kind. Doch wer weiß, wie man das Fell eines Mammuts schert, wenn es dem Tier in der neuen Umgebung zu warm wird? Oder wie man zwei Säbelzahnkatzen in Stimmung bringt, um für Nachwuchs für den Dino-Park zu sorgen? Wie einst in der US-Serie „Time Tunnel“ fährt der britische Wildtierexperte Nigel Marven durch eine Zeitschleuse 65 Millionen Jahre zurück in die Vergangenheit der Erde, um von möglichst vielen Spezies des Jura ein Exemplar für einen prähistorischen Tierpark einzufangen und ins Hier und Jetzt zu teleportieren – freilich nur als computergenerierte Bilder.

Einen Namen hatte sich Marven durch seine Arbeiten für BBC Natural History gemacht. Genau wie der im letzten Jahr verstorbene „Krokodilmann“ Steve Irwin unterhält auch Marven innige Beziehungen zu Tieren wie Anakondas, Vogelspinnen und dem weißen Hai. Die hat er nun gegen die größten jemals auf der Erde lebenden Tiere eingetauscht, was nicht minder gefährlich ist. So absurd die Idee, so unglaubwürdig agiert Nigel Marven bei seinem Vorhaben. Wo Spielberg übermannshohe Zäune mit mehreren zehntausend Volt zum Schutz der Dinogehege bauen ließ, reist Marven mit leichtem Gepäck. Sein Jeep, mit dem er auf Tour geht, wirkt angesichts der Urzeit-Giganten ebenso lächerlich wie die kleinen grünen Zelte, die er und seine Mannschaft aufbauen. So stapft er in kurzen Khakihosen zur Weste mit Rucksack und Feldstecher bewaffnet möglichst nah an Triceratops und Tyrannosaurus-Urtümern vorbei – und ist dabei im höchsten Maße unterhaltsam. Die Computergrafik hat sich seit „Jurassic Park“ weiterentwickelt, so dass nur an wenigen Stellen die Montage erkennbar wird. Ansonsten heißt es: Zuschauen und genießen, wenn sich die gewaltigen Tiere auf die Pirsch begeben, im vollen Lauf auf Nigel Marven zustürmen oder einfach nur, wenn das Riesenkrokodil Deinosuchus träge in der Sonne döst. Kurt Sagatz

„Prehistoric Park“, erster Teil,

ProSieben, 19 Uhr 10

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